Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag laut vorbörslicher Indikation eine wenig veränderte Startphase ab. In Händlerkreisen wird auf den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht verwiesen, vor dem sich die Investoren mit grösseren Engagements zurückhalten würden. Die Vorgaben aus Übersee sind allerdings positiv. An der Wall Street hatte sich am Vorabend der Aufwärtstrend fortgesetzt und auch in Asien zeigten sich die Optimisten in der Überzahl. Die Börse in Seoul profitierte dabei von der Wiederannäherung Süd- und Nordkoreas.

In der Schweiz steht am Berichtstag das bisherige Intraday-Allzeithoch des SMI von 9'548,09 Punkten vom 4. Juni 2007 wieder im Fokus. Nur noch 39 Punkte trennen den Swiss Market Index von der Bestleistung - das ist nicht einmal ein halbes Prozentpunkt. Fraglich ist jedoch, ob der hiesige Aktienmarkt für einen solchen Sprung zum Wochenende hin genug Schwung bekommt. Von Unternehmensseite her stehen nämlich kaum News auf der Agenda.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,04% höher bei 9'512,76 Punkten.

Die SMI-Blue-Chips notieren vorbörslich fast allesamt ungefähr bei +0,1%. Für Roche GS (unv.) bekräftigte Jeffries die Kaufempfehlung und schraubte das Kursziel etwas nach oben. Mehrere Medikamente der Basler dürften die Erwartungen für 2018 und darüber hinaus übertreffen und zu Erhöhungen der Guidance führen, heisst es im Kommentar.

Bei den Grossbankenwerten steigerte die Royal Bank of Canada im Rahmen einer Sektorstudie das Kursziel für UBS (+0,1%) auf 20,00 von 19,50 CHF und beliess die Einstufung auf "Sector Perform". Veränderungen im Agieren der Zentralbanken FED und EZB dürften 2018 das Umfeld im Investment Banking beeinflussen, heisst es. Gestern schlossen UBS bei 18,48 CHF.

Nur leicht im Plus stehen vorbörslich auch zyklische Werte wie ABB oder LafargeHolcim (je +0,1%). Die Papiere des Zementherstellers waren am Vortag noch an der Spitze des SMI aus dem Handel gegangen. Ein Ausreisser sind Adecco (+0,6%). Laut Händleraussagen profitiert die Aktie des Stellenvermittlers von einer Ratingheraufstufung eines gewichtigen Analysehauses.

Bei den Logistikern Kühne+Nagel sowie Panalpina aus dem breiten Markt (je +0,1%) erhöht Barclays die Kursziele der Aktien im Rahmen einer Branchenstudie jeweils leicht, lässt die Einstufungen jedoch unverändert. Bei Kühne+Nagel werde das grosse Thema für 2018 die Umsetzung der neuen Firmenstrategie "KN+NextGen" sein, schreiben die Analysten. Dabei erwarten die Analysten, dass das Unternehmen schneller als der Markt wachsen kann. Bei Panalpina wiederum hänge der Erfolg von der Verbreitung des neuen IT-Abwicklungssystems SAP sowie von möglichen Akquisitionen ab, heisst es.

Am breiten Markt sorgen ausserdem Emmi (vorbörslich +4,5%) für etwas Gesprächsstoff. Der Milchverarbeiter verkauft seine Minderheitsbeteiligung am amerikanischen Jogurt-Unternehmen Siggi's. Die Jungfraubahnen (Aktie: kein vorbörslicher Kurs) haben zum zweiten Mal in ihrer Geschichte auf ihrer Hauptattraktion über 1 Mio Besucher verzeichnet und 1,04 Mio Personen auf das Jungfraujoch befördert. Klar im Plus notieren vorbörslich zudem die Aktien des Stromzählerproduzenten Landis+Gyr (+1,0%). Dieser hatte am Vortag einen Auftrag aus den USA vermeldet.

Negativ tendieren vorbörslich einzig Idorsia (-1,9%) und AMS (-0,7%). Bei ersteren hatte Jeffries am Morgen das Rating von "Buy" auf "Hold" reduziert. Die Aktien des Sensorenherstellers AMS wiederum wurden bereits am Vortag von den vom Grosskunden Apple gewährten Vergünstigungen bei einem Batterie-Austausch bei älteren iPhone-Modellen belastet.

Ihren letzten Handelstag an der Schweizer Börse haben heute ausserdem die Papiere von Syngenta. Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta wurde im vergangenen Jahr vom chinesischen Staatskonzern ChemChina übernommen, der entschied, die Aktien zu dekotieren.

kw/cp