Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt könnte den letzten Tag der ersten Woche im neuen Börsenjahr etwas fester eröffnen. Bis zur Publikation des wichtigen US-Arbeitsmarktberichts am frühen Nachmittag dürfte es den Börsen allerdings an Schwung fehlen, heisst es am Markt. An der Wall Street stockte die Rally zuletzt: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial näherte sich am Vortag mehrfach der Marke von 20'000 Punkten, konnte sie aber nicht überwinden. Die Börsen Asiens liefern zum Wochenschluss ebenfalls keine Unterstützung.

Im Vorfeld des anstehenden Job Reports könnten die Anleger durchaus vorsichtiger sein und erst einmal an der Seitenlinie Platz nehmen, so eine weitere Stimme. Die am Vortag veröffentlichten ADP-Beschäftigungszahlen hätten etwas für Ernüchterung gesorgt. Im Dezember waren in den USA demnach weniger neue Jobs als erwartet entstanden. Frische Impulse könnten noch weitere Konjunkturdaten auf der Agenda liefern; Highlight ist aber der US-Arbeitsmarktbericht.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr 0,25% höher bei 8'413,28 Punkten. Die meisten Blue Chips tendieren zwischen +0,2% und +0,3%.

Etwas fester als die anderen tendieren Credit Suisse (+0,7%), nachdem die Titel der Grossbank am Vortag grösste Verlierer waren. Allerdings hatten sie auch an den ersten zwei Handelstagen in der verkürzten Woche nach Neujahr 10% zugelegt.

UBS (+0,4%) stehen vorbörslich ebenfalls höher. Die Grossbank bekommt kommende Woche einen ehemaligen Commerzbank-Manager als neuen Strategiechef. Michael Bonacker übernimmt den Posten von Dierk von Schuckmann, der Finanzchef in der Asset-Management-Sparte wird. 2016 hat bereits der ehemalige Commerzbank-Chef Martin Blessing die Leitung des Schweiz-Geschäfts übernommen.

Die Schwergewichte Novartis (+0,3%), Roche und Nestlé (je +0,2%) legen im Rahmen des Gesamtmarkts zu. Am Freitag gibt es einige News aus der Pharmabranche. So schloss Novartis eine Lizenz-Vereinbarung mit dem US-Unternehmen Ionis Pharmaceuticals und dessen Tochtergesellschaft Akcea Therapeutics geschlossen.

Die Roche-Tochter Genentech hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Lucentis (Ranibizumab Injection) bei Menschen mit einer bestimmten Sehkrankheit erhalten. Es handelt sich um die fünfte genehmigte Indikation für Lucentis seit das Medikament 2006 lanciert wurde.

Baloise, deren Titel vorbörslich 0,3% zulegen, übernimmt 70% an der kotierten Pax Anlage und lanciert ein öffentliches Übernahmeangebot restlichen, sich im Streubesitz befindenden Titel zu 1'600 CHF je Aktie. Bis zu 288 Mio CHF werden in die Transaktion investiert.

Bei Actelion (+0,2%) gehen die Übernahmespekulationen indes weiter. Zuletzt hatte es geheissen, dass mit Johnson&Johnson über einen Deal verhandelt wird, bei dem die kommerziellen Aktivitäten von der Forschung und Entwicklung getrennt werden sollen. Die Rede war von einer Cash-Offerte in der Höhe von 260 USD pro Actelion-Aktie.

Der Vorschlag stamme von CEO und Mitgründer Jean-Paul Clozel, schreibt am Freitag der "Tages-Anzeiger" unter Berufung auf das Umfeld der Unterhändler. Dieser wolle so verhindern, dass die Forschung nach einem Verkauf von Actelion heruntergefahren oder gar eingestellt werde. Jenen Teil der Forschung, der an neuen Wirkstoffen arbeitet, wolle er offenbar nicht aus der Hand geben. Die Unterhändler beider Gesellschaften hätten dem Vernehmen nach bei der eidgenössischen Übernahmekommission vorgefühlt, ob das komplexe Konstrukt eine Chance hätte, heisst es in dem Bericht weiter.

Am breiten Markt könnten Ascom - ohne vorbörslichen Kurs - weiter unter Beobachtung stehen. Die UBS nimmt für die Titel des Telekommunikationsunternehmen das Anlagerating Buy sowie das Kursziel von 20 CHF in Revision, nachdem es laut Medienberichten beim Ascom-Vorzeigeprodukt Myco Probleme gibt. Am Vortag brachen die Titel am Nachmittag mit den News um fast 6% ein.

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