Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am Freitag den vorbörslichen Indikationen zufolge etwas fester. Der SMI könnte sich damit von den Abgaben vom Vortag etwas erholen. Die Vorgaben aus Übersee fallen neutral aus. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel auf demselben Niveau wie zum Handelsschluss in Europa, in Asien legten die chinesischen Börsen zu, währen Japan leicht tiefer tendierte.

Weiter für Bewegung könnten jedoch die Devisenmärkte sorgen. Insbesondere der klar schwächere Dollar hatte bereits am Vortag für nachgebende Aktienkurse hierzulande gesorgt. Auch zum Euro hat der Franken wieder zugelegt. In Davos wird am frühen Nachmittag US-Präsident Donald Trump die Abschlussrede des Weltwirtschaftsforums halten. Am Nachmittag stehen aus den USA die ersten Daten zur Konjunkturentwicklung im vierten Quartal auf dem Programm sowie die Auftragseingänge langlebige Güter.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,29% höher bei 9'510,65 Punkten.

Im Fokus stehen am Berichtstag Givaudan (+1,5%). Das Unternehmen hat den Umsatz gesteigert und beim Gewinn auch von tieferen Steuern in den USA profitiert. Die Analystenerwartungen beim Ergebnis wurden übertroffen, zudem dürfte die höhere Dividende für Unterstützung sorgen.

Die am Vortag schwachen Clariant zeigen sich vorbörslich kaum verändert (+0,1%). Der Einstieg der saudischen Sabic wird von den Analysten unterschiedlich bewertet. So hat Baader Helvea das Kursziel angehoben, da der Analyst damit rechnet, dass Sabic seinen Anteil noch ausweiten werde. Die Analystin von Goldman Sachs senkt zwar das Kursziel, hält die negative Reaktion nach dem Verkauf des Anteils durch White Tale jedoch für übertrieben.

Aryzta (unv.) hat mit der Gewinnwarnung am Vortag auch bei Analysten Vertrauen verspielt. So haben Kepler Cheuvreux und Beerenberg ihre Bewertungen jeweils auf "Hold" von "Buy" zurückgenommen und ihre Kursziele gesenkt. Auch die UBS hat das Kursziel leicht gesenkt. Das Szenario einer mehrjährigen Erholungsphase unter dem neuen Management sei erst mal vom Tisch, heisst es etwa bei Kepler.

Klar fester tendieren vorbörslich die Luxusgüterkonzerne Swatch und Richemont (je +0,8%). Die Aktien werden durch die Zahlen des Wettbewerbers LVMH vom Vorabend gestützt. Der französische Konzern hatte einen höheren Umsatz und einen deutlichen Gewinnanstieg über den Erwartungen gemeldet.

Die Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé legen mit dem Markt um je 0,2% zu. Die Finanzwerte UBS, CS und Zurich (je +0,3%) liegen etwas fester, ebenso wie die am Vortag eher schwachen Dollar- und konjunktursensitiven ABB, Sika oder LafargeHolcim (je +0,3%).

Für Barry Callebaut (-0,2%) hat Kepler Cheuvreux im Nachgang der Zahlen die Bewertung auf "Hold" von "Buy" gesenkt, jedoch das Kursziel um 300 CHF auf 2'000 CHF angehoben.

Am breiten Markt zeigen SFS (-0,8%) Ausschläge nach unten. Der Metallverarbeiter hat zwar den Umsatz etwas stärker als erwartet gesteigert, rechnet aber nur mit einer Marge am unteren Ende der Guidance. Die Aktien des Bankensoftwareunternehmens Temenos (+0,5%) hatten bereits am Vortag nach Gerüchten um einen Grossauftrag deutlich zugelegt. Leonteq (-2,8%) tendieren klar tiefer, dies nach einer Abstufung auf 'Verkaufen' durch UBS.

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