(Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte erholen sich bis Mittwochmittag etwas von den Tiefs, bleiben aber unter Abgabedruck. Für Zurückhaltung sorgt die Nachricht über den Banken-Run bei First Republic. "Die Bankenkrise scheint oberflächlich zwar abgewendet, jedoch rumort es unter der Oberfläche weiterhin. Eine Konsolidierung der Bankenlandschaft in den USA scheint unausweichlich, nächste Insolvenzen drohen", kommentiert CMC. Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 15.771, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 4.337 nach unten. Der Bankensektor hält sich mit Abgaben von 0,6 Prozent recht gut.

Technologiewerte verlieren im Schnitt 1,4 Prozent. Hier belasten die deutlichen Abschläge bei ASMI (-10%) sowie Dassault Systemes (-7%) nach deren Zwischenberichten. Die Aktien von Majorel haussieren in Amsterdam dagegen um 38 Prozent auf 29 Euro, nachdem der französische Call-Center-Betreiber Teleperformance (-14%) ein Übernahmeangebot von 30 Euro pro Aktie vorgelegt hat. Die beiden Hauptaktionäre von Majorel, Bertelsmann und die marokkanische Saham-Gruppe, unterstützen den Deal. Für die Analysten der Citi folgt dieser Zusammenschluss auf die jüngste Fusion von Concentrix und Webhelp, die den Konsolidierungsbedarf in diesem Bereich aufgrund der zunehmenden KI-Präsenz sowie den möglichen Einsatz von ChatGPT verdeutlicht.


   Vonovia nach Portfolioverkauf gesucht 

"Das ist der erhoffte erste große Deal im Immobiliensektor, nun dürften weitere schnell folgen", erwartet ein Marktteilnehmer. Vonovia (+6%) hat eine Minderheitsbeteiligung von 30 Prozent an Südewo für 1 Milliarde Euro an Apollo Global Management verkauft. Das Investment erfolge nahezu zum Buchwert der Südewo zum 31. Dezember und bewerte das Portfolio mit 3,3 Milliarden Euro, was den Angaben zufolge einem Abschlag von weniger als 5 Prozent entspreche. Vonovia könne infolge der Transaktion den diesjährigen Refinanzierungsbedarf vollständig decken. "Der Verkauf zeigt, dass der Markt für Investoren interessant bleibt", so ein weiterer Teilnehmer.

Ansonsten gibt es eine Reihe von Quartalszahlen, die Kurse machen. So handeln Kering 3 Prozent tiefer. Der Royal Bank of Canada (RBC) zufolge decken sich die Umsätze von Kering für das erste Quartal mit der Konsenserwartung und der Annahme der Analysten. Im Vergleich zu den besten Wettbewerbern könnten das fehlende Übertreffen der Ziele, das bescheidene Wachstum und der Trend zur Verlangsamung bei Bottega Veneta und dem Bereich "Other Houses" auf kurze Sicht vorsichtig betrachtet werden.

Das organische Wachstum von Danone (+1%) im ersten Quartal liegt laut Bernstein über den Erwartungen, wobei die positive Abweichung zum Konsens bei den Volumina höher sei als bei der Preisgestaltung.

Positiv wertet ein Marktteilnehmer den Jahresauftakt des französischen Bau- und Infrastrukturunternehmens Vinci (+1,8%). Das Umsatzplus entspreche einem Anstieg um 14 Prozent auf vergleichbarer Basis, was deutlich über der Markterwartung liege. Positiv werde zudem der deutliche Anstieg des Auftragseingangs gewertet. Das Unternehmen sei gut positioniert und sollte davon im weiteren Jahresverlauf profitieren.

Die Analysten von Jefferies bestätigen Valeo (-4,3%) mit Blick auf die Geschäftszahlen zum ersten Quartal den erwartet verhaltenen Start in das Jahr. Gegenüber den Wettbewerbern wie Autoliv oder Faurecia fahre das Unternehmen mit Blick auf die Umsatzentwicklung hinterher. Auch für das zweite Quartal erwarten die Analysten ein eher schwaches Geschäft.


   Varta-Zahlen noch schlechter als erwartet 

Symrise notieren nach Zahlenvorlage kaum verändert. "Der Kurs sollte die Schwächephase nun abhaken", sagt er. Das organische Wachstum von 10,6 Prozent liegt deutlich über dem des Vorjahreszeitraums sowie der Prognose von 8,3 Prozent. Die Prognosen hat Symrise bekräftigt. Für Beiersdorf geht es 0,2 Prozent nach oben. Der Konzern bekräftigte die kürzlich erhöhte Prognose. "Das Unternehmen wächst dynamisch und damit setzt sich die Neubewertung erst einmal fort", so ein Marktteilnehmer.

Für die Aktie von Varta geht es um 3,4 Prozent nach unten. Das Jahresergebnis "ist noch schlechter ausgefallen als erwartet", so ein Aktienhändler. Dass das EBITDA etwas besser ausgefallen sei als erwartet, liege vor allem an Währungsverschiebungen. Den positiven Effekt daraus gibt Varta mit 10 Millionen Euro an. Der Konzernverlust wird laut Mitteilung 2022 bei etwa 200 Millionen Euro erwartet.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.336,79        -0,9%        -41,06         +14,3% 
Stoxx-50                4.032,96        -0,9%        -38,60         +10,4% 
DAX                    15.771,33        -0,6%       -100,80         +13,3% 
MDAX                   27.370,19        -0,6%       -176,50          +9,0% 
TecDAX                  3.243,99        -0,9%        -30,24         +11,1% 
SDAX                   13.553,28        -0,4%        -54,56         +13,7% 
FTSE                    7.864,96        -0,3%        -26,17          +5,9% 
CAC                     7.458,61        -1,0%        -73,00         +15,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,35                      -0,03          -0,22 
US-Zehnjahresrendite        3,41                      +0,01          -0,47 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8:19 Uhr  Di, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1052        +0,7%        1,0990         1,0984   +3,3% 
EUR/JPY                   147,49        +0,5%        146,93         147,22   +5,1% 
EUR/CHF                   0,9821        +0,3%        0,9791         0,9794   -0,8% 
EUR/GBP                   0,8855        +0,1%        0,8842         0,8853   +0,1% 
USD/JPY                   133,43        -0,2%        133,71         134,03   +1,8% 
GBP/USD                   1,2481        +0,6%        1,2427         1,2407   +3,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,9368        -0,1%        6,9319         6,9415   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.026,46        +2,7%     28.400,03      27.430,82  +74,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,20        77,07         +0,2%          +0,13   -3,7% 
Brent/ICE                  80,56        80,77         -0,3%          -0,21   -5,1% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  38,43        39,83         -3,5%          -1,41  -48,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.999,23     1.997,48         +0,1%          +1,75   +9,6% 
Silber (Spot)              24,98        25,03         -0,2%          -0,04   +4,2% 
Platin (Spot)           1.108,65     1.090,85         +1,6%         +17,80   +3,8% 
Kupfer-Future               3,87         3,85         +0,5%          +0,02   +1,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 26, 2023 07:01 ET (11:01 GMT)