Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen liegen die Kurse am Dienstagnachmittag überwiegend etwas im Minus. Der DAX fällt um knapp 0,4 Prozent auf 15.740 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 4.248 Punkte nach. Die Anleger halten sich vielmehr zurück vor der Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch, der EZB-Sitzung am Donnerstag sowie dem Verfalltag am Freitag. Auch der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen konnte keinen neuen Trend auslösen. Die Lage wird mit minus 79,4 im September schlechter als erwartet eingeschätzt. Dafür sind die am Markt stärker zur Kenntnis genommenen Konjunkturerwartungen mit minus 11,4 besser als die Erwartung von minus 15 ausgefallen, verglichen mit minus 12,3 im August. Auch der Euro bewegt sich mit 1,0720 Dollar nur wenig, und auch am Rentenmarkt geht es bislang ruhig zu. Bei den Einzelwerten stechen erneut MTU mit einem Minus von 10 Prozent heraus.
Bereits der Wochenauftakt in Europa habe einmal mehr gezeigt, dass im Vorfeld der Zinsentscheidung kaum große Sprünge möglich seien, so QC Partners. "Die Angst, jetzt Positionen einzugehen und am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist riesig. Deshalb ist Zurückhaltung das Motto der Stunde."
Unsicherheit bei anstehender EZB-Entscheidung
Mehrheitlich gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die EZB die Zinsen unverändert lassen und trotz der weiter zu hohen Inflation nicht erhöhen wird. Mit Blick auf die US-Notenbank und deren Zinsbeschluss in der kommenden Woche wird ebenfalls mit unveränderten Zinsen gerechnet. Beide Notenbanken haben mehrfach betont, insbesondere datenabhängig zu entscheiden. Die Datenlage in der Eurozone spricht inflationsseitig zwar eher für eine Zinserhöhung, nicht aber, was die Konjunktur betrifft.
Im DAX geben SAP um 1,5 Prozent nach, womit das Schwergewicht auch den Index bremst. Der US-Wettbewerber Oracle hatte am Vorabend Quartalszahlen vorgelegt, die den Erwartungen weitgehend entsprachen. Allerdings enttäuschte der Ausblick, worauf Oracle im US-Handel nun rund 12 Prozent einbüßen. Positiv aus SAP-Sicht sei, dass sich das Cloud-Geschäft von Oracle im ersten Quartal etwas besser als erwartet entwickelt habe, heißt es im Handel.
MTU Aero pulverisieren nun den gesamten Jahresgewinn. "Nach der Prognoseaussetzung vom Montag hat der Verkaufsdruck noch einmal zugenommen", so ein Marktteilnehmer. Er erwartet aber, dass spätestens zwischen 160 und 150 Euro eine Gegenbewegung einsetzt. Aktuell notieren sie 10,5 Prozent im Minus bei 163,60 Euro.
Henkel geben nach einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs um 1,5 Prozent nach. Dagegen steigen Beiersdorf nach positiven Analystenstimmen um 0,9 Prozent. Munich Re und Hannover Rück setzen ihre Hausse auch am Dienstag mit neuen Allzeithochs fort, sie gewinnen bis zu 0,7 Prozent.
Kräftiger Rücksetzer in Gerrseheimer nach Studie von JP Morgan
In der zweiten Reihe steigen Hellofresh 6,8 Prozent, nachdem JP Morgan das Kursziel erhöht hat. Dagegen führen anhaltende Gewinnmitnahmen bei Gerresheimer zu einem weiteren Abschlag um 8 Prozent. Im Handel wird auch hier auf eine Studie von JP Morgan verwiesen. In dieser werde die Umsatzerwartung für das dritte Quartal gesenkt. "Das wird zum Anlass für Gewinnmitnahmen genommen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um 80 Prozent gestiegen ist", sagt ein Händler. JPM-Analyst David Adlington verweist zum Teil auf rückläufige Preise für Harze als Erklärung, die direkt an die Kunden weitergereicht würden. Für die Ergebnisentwicklung bleibt er aber zuversichtlich. Das Kursziel 148,50 Euro wie auch die Einstufung "Overweight" bleiben unverändert.
Smurfit Kappa brechen an der Londoner Börse um 8 Prozent ein. Der Verpackungshersteller und Westrock haben eine Einigung für einen Zusammenschluss erzielt. Die Fusion hat ein Volumen von etwa 20 Milliarden Dollar. Der Markt scheine nicht der Meinung zu sein, dass dies ein guter Deal für Smurfit sei, und das trotz der möglichen Skaleneffekte, so AJ Bell.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.250,26 -0,1% -4,07 +12,0% Stoxx-50 3.970,97 +0,1% 4,78 +8,7% DAX 15.747,38 -0,3% -53,61 +13,1% MDAX 27.094,24 -0,4% -110,25 +7,9% TecDAX 3.081,81 -0,5% -15,18 +5,5% SDAX 13.072,31 -0,6% -81,07 +9,6% FTSE 7.539,69 +0,6% 42,82 +0,6% CAC 7.268,25 -0,1% -10,02 +12,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,64 -0,00 +0,06 US-Zehnjahresrendite 4,29 +0,00 +0,41 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:02 Mo, 17:19 % YTD EUR/USD 1,0717 -0,3% 1,0732 1,0747 +0,1% EUR/JPY 157,69 +0,1% 157,61 157,43 +12,4% EUR/CHF 0,9568 -0,1% 0,9558 0,9579 -3,3% EUR/GBP 0,8596 +0,1% 0,8581 0,8579 -2,9% USD/JPY 147,16 +0,4% 146,84 146,50 +12,2% GBP/USD 1,2466 -0,4% 1,2508 1,2527 +3,1% USD/CNH (Offshore) 7,3087 +0,1% 7,3075 7,3028 +5,5% Bitcoin BTC/USD 26.224,64 +4,3% 25.811,14 25.001,11 +58,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 89,11 87,29 +2,1% +1,82 +13,8% Brent/ICE 91,80 90,64 +1,3% +1,16 +11,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,31 35,85 -1,5% -0,54 -55,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.910,23 1.922,40 -0,6% -12,18 +4,7% Silber (Spot) 22,98 23,05 -0,3% -0,07 -4,1% Platin (Spot) 912,88 903,00 +1,1% +9,88 -14,5% Kupfer-Future 3,76 3,78 -0,6% -0,02 -1,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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September 12, 2023 09:59 ET (13:59 GMT)