Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer leichteren Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX wird vorbörslich 0,9 Prozent im Minus errechnet bei 16.415 Punkten, im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. Neben den steigenden Renditen belasten nun auch schwache Vorlagen den Markt: Nach leichteren Vorlagen aus den USA geht es am Morgen besonders in Hongkong und Korea steil bergab.

Nach der EZB versucht nun auch die US-Notenbank, die vorausgeeilten Zinssenkungserwartungen des Marktes wieder einzufangen. Nun hat Fed-Gouverneur Christopher Waller vor übereilten Zinssenkungen gewarnt. Der andauernde Inflationsrückgang würde es der US-Notenbank in diesem Jahr zwar erlauben, die Zinsen zu senken, sagte Waller. Allerdings sollte dieser Prozess sorgfältig kalibriert und nichts überstürzt werden. Der Dollar zieht am Morgen weiter an, der Euro fällt auf 1,0860 Dollar.

Positiv wird gewertet, dass die Ölpreise am Morgen wieder nachgeben, Marktteilnehmer am Ölmarkt also keine Eskalation der Krise im Nahen und Mittleren Osten mehr erwarten.

Impulse dürften am Nachmittag von einem Reigen US-Konjunkturdaten ausgehen. Veröffentlicht werden unter anderem Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion. Daneben äußern sich erneut mehrere Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks zu ihrer Sicht der Lage.


   Halbleiter-Aktien mit starken Vorlagen 

Die günstigen Vorlagen aus den USA könnten die Halbleiter-Aktien stützen. Der Philadelphia Semiconductor Index gewann am Dienstag gegen einen schwächeren Markt 1,3 Prozent. Dagegen verlor der Branchenindex der Fluggesellschaften 4,5 Prozent, gedrückt vor allem von einer gescheiterten Übernahme.

Im Bankensektor könnten die Kurse weiter zurückkommen, besonders bei Commerzbank, wie ein Händler sagt. "Die Übernahmespekulation war wohl völlig überzogen und nur auf rein theoretische Szenarien bezogen", sagt er mit Blick auf das kräftige Plus der Commerzbank von über 10 Prozent in der vergangenen Woche im Umfeld eines Berichts, die Deutsche Bank habe das Szenario einer Übernahme analysiert. "M&A-Fantasie gibt es zunächst wohl nur im Sparkassen- und Volksbankenbereich", so der Marktteilnehmer.


   Durchwachsene Zahlen von Just Eat Takeaway 

Wenig Impulse gehen zunächst von neuen Geschäftszahlen von Just Eat Takeaway aus. Der Essenlieferdienst hat zwar nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr auf bereinigter EBITDA-Basis einen operativen Gewinn von 320 Millionen Euro erzielt, angestrebt worden waren 310 Millionen. Der Bruttotransaktionswert ging im vierten Quartal allerdings um 5 Prozent zurück, vor allem wegen des Geschäfts in Nordamerika.


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DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:08 Uhr  Mo, 17:30 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0867        -0,1%        1,0919         1,0951  -1,6% 
EUR/JPY                160,65        +0,4%        159,51         159,66  +3,2% 
EUR/CHF                0,9371        +0,0%        0,9384         0,9362  +1,0% 
EUR/GBP                0,8603        -0,0%        0,8616         0,8599  -0,8% 
USD/JPY                147,84        +0,5%        146,07         145,78  +4,9% 
GBP/USD                1,2634        -0,0%        1,2674         1,2736  -0,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,2182        +0,0%        7,1947         7,1829  +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.794,00        -1,0%     42.674,31      42.416,74  -1,7% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               71,64        72,40         -1,0%          -0,76  -0,5% 
Brent/ICE               77,68        78,29         -0,8%          -0,61  +0,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          2.018,70     2.028,35         -0,5%          -9,65  -2,1% 
Silber (Spot)           22,69        23,03         -1,5%          -0,34  -4,6% 
Platin (Spot)          894,05       899,50         -0,6%          -5,45  -9,9% 
Kupfer-Future            3,75         3,77         -0,5%          -0,02  -3,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 17, 2024 02:04 ET (07:04 GMT)