FRANKFURT (Dow Jones)--Mit etwas leichteren Kursen rechnen Händler am Montag zum Handelsstart an den Börsen in Europa. Vor allem Inflationssorgen und steigende Anleiherenditen sorgen für Zurückhaltung. Die seit zwei Wochen anhaltende Konsolidierung an der 14.000er-Marke dürfte zunächst weitergehen. Während Rücksetzer zuletzt schnell wieder zum Einstieg genutzt wurden, ist oberhalb der runden Marke steigende Abgabebereitschaft zu erkennen. Der XDAX startet mit 13.950 Punkten, 0,3 Prozent unter dem Xetra-Schluss am Freitag.

Anleihen werden weiter auf dem Weg nach unten gesehen vor dem Hintergrund von steigenden Inflationserwartungen, denn die Kombination aus wieder anziehender Wirtschaft bei gleichzeitig auf Hochtouren laufenden Druckerpressen der Notenbanken könnte als Preistreiber wirken. Die Aktienmärkte könnte dies belasten, denn "ein Haupttreiber für sie war in den vergangenen Monaten das Fehlen von Konkurrenz", erläutert Kiran Ganesch von UBS Global Wealth Management. Steigende Renditen könnten Aktien wieder weniger attraktiv aussehen lassen als Rentenpapiere.

Die Folgen der Geldschwemme zeigen sich an verschiedenen Fronten, unter anderem bei den Kryptowährungen, allen voran dem Bitcoin. Er hat am Wochenende mit fast 58.000 Dollar wieder ein neues Rekordhoch erreicht. Derweil geht nun auch in Frankfurt am Montag mit Lakestar Spac ein Mantelunternehmen an die Börse, dessen Zweck es ist, Wagniskapital einzusammeln für Investitionen in aussichtsreiche Unternehmen.


  Ifo im Blick 

Auf Konjunkturseite steht der deutsche Ifo-Index im Blickpunkt. Erwartet wird ein unveränderter Stand zum Vormonat. Wie sehr von der Corona-Krise besonders kleine und mittlere Unternehmen getroffen werden, dürfte sich im Ifo-Index besser ablesen lassen als im ZEW-Index, heißt es. Die Lagebeurteilung dürfte daher leicht gefallen sein, die Erwartungen dagegen leicht gestiegen.

Am Aktienmarkt dürfte das Inflationsthema die Investoren Sektoren bevorzugen lassen, die von steigender Geldentwertung weniger betroffen sind. Dies war in der Vergangenheit zumeist der Rohstoffsektor. Dazu passt, dass die Preise für Metalle wie Kupfer und Aluminium weiter anziehen. Fester werden auch Aktien aus der Finanzbranche mit dem Zinsanstieg erwartet, weil sie als Gewinner steigender Zinsen und einer steileren Zinskurve gelten.

Für Continental geht es im Spezialistenhandel um rund 4 Prozent nach unten. Der Automobilzulieferer erwartet einen Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr und lässt deshalb die Dividende ausfallen. Die Analysten der Citi zeigen sich von dem Schritt überrascht und sehen ihn im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen mit der Gewerkschaft.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2112     -0,09%     1,2123         1,2134   -0,8% 
EUR/JPY           128,02     +0,10%     127,89         128,07   +1,5% 
EUR/CHF           1,0882     +0,15%     1,0866         1,0857   +0,7% 
EUR/GBP           0,8659     +0,12%     0,8649         0,8656   -3,1% 
USD/JPY           105,69     +0,17%     105,51         105,56   +2,3% 
GBP/USD           1,3985     -0,21%     1,4015         1,4017   +2,3% 
USD/CNH           6,4653     +0,22%     6,4509         6,4531   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        55.951,75     -2,507  57.390,50      54.291,99  +92,6% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          59,96      59,24      +1,2%           0,72  +23,3% 
Brent/ICE          63,60      62,91      +1,1%           0,69  +23,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.790,03   1.784,00      +0,3%          +6,03   -5,7% 
Silber (Spot)      27,42      27,28      +0,5%          +0,14   +3,9% 
Platin (Spot)   1.282,63   1.279,03      +0,3%          +3,60  +19,8% 
Kupfer-Future       4,15       4,07      +1,8%          +0,07  +17,9% 
 

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February 22, 2021 02:17 ET (07:17 GMT)