NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag teilweise etwas zugelegt und bleiben wegen der Iran-Krise auf hohem Niveau. Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar kam zuletzt auf einen Preis je Barrel (159 Liter) von 61,95 Dollar und war damit 32 Cent teurer als am Vortag. Der Preis der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung blieb zuletzt unverändert bei 67,84 Dollar. Am Morgen war der Preis für Brent-Öl noch zeitweise bis auf 68,27 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 2015.

Die politische Krise im Iran treibt die Ölpreise derzeit an. Am Markt wird befürchtet, dass bei einer weiteren Eskalation auch die iranischen Öllieferungen beeinträchtigt werden könnten. Das Land am Persischen Golf fördert etwa 3,8 Millionen Barrel Rohöl pro Tag und ist damit der drittgrösste Produzent der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).

Am Nachmittag sorgte die Bekanntgabe eines überraschend starken Rückgangs der Ölreserven in den USA für etwas Auftrieb. Gleichzeitig hatten aber die Benzin- und die Destillatebestände sowie die Ölproduktion zugelegt, sodass sich die Kursausschläge in Grenzen hielten.

Auf längere Sicht rechnen Experten nicht mit einer Fortsetzung des Höhenflugs. Der Grund liegt in der Entwicklung der Fördermenge in den USA. Je stärker der Ölpreis auf dem Weltmarkt steigt, desto eher rentiert sich die vergleichsweise teure Förderung von Schieferöl durch die umstrittene Fracking-Methode./tos/jsl/he