Zürich (awp) - SNB-Direktor Thomas Jordan gibt sich handlungsbereit. Auch nach der neuerlichen geldpolitischen Straffung am Donnerstag schliesst er weitere Zinserhöhungen nicht aus. Die SNB hat am Morgen die Zinsen um weiter 0,25 Prozentpunkte auf nun 1,75 Prozent erhöht.

"Es ist nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten", so Jordan während der Medienkonferenz.

Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, sei die SNB zudem weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. "Im gegenwärtigen Umfeld stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund."

Sorgen bereiten dem SNB-Chef auch weiterhin der anhaltende Inflationsdruck aus dem Ausland sowie Zweitrundeneffekte. Aber auch höhere Strompreise und Mieten lassen den Inflationsdruck laut Jordan hoch bleiben.

Mieten kein Hinderungsgrund

Vor diesem Hintergrund betont Jordan wiederholt die Bereitschaft der SNB, gegebenenfalls erneut die Zinsen anzuheben. Dies habe zwar Folgen auf die Mieten und damit wieder indirekt auf die Teurung. "Diese Rückkopplung darf aber kein Grund sein, auf notwendige Zinsanhebungen zu verzichten", so Jordan.

Denn ohne restriktivere Geldpolitik bestünde die Gefahr, dass sich die Inflation verfestige und sehr viel stärkere Zinserhöhungen in der Zukunft erforderlich würden.

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