Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA I +++++

Pfizer hat seine Jahresprognose wegen einer schwächer als erwarteten Nachfrage nach dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty und dem Corona-Medikament Paxlovid gesenkt. Der Konzern kündigte zudem einen mehrjährigen Plan zur Kostensenkung an. Pfizer erwartet nun einen Umsatz von 58 bis 61 (bisher: 67 bis 70) Milliarden Dollar. Den bereinigten Gewinn je Aktie sieht Pfizer nun bei 1,45 bis 1,65 (3,25 bis 3,45) Dollar. Der Umsatz mit dem gemeinsam mit Biontech entwickelten Impfstoff Comirnaty soll 2 Milliarden Dollar niedriger ausfallen als bisher erwartet, weil die Impfraten niedriger seien als gedacht. Die Erlöse mit der Covid-19-Pille Paxlovid sieht Pfizer nun rund 7 Milliarden Dollar niedriger als bisher. Bis 2024 will Pfizer nun mindestens 3,5 Milliarden Dollar einsparen. Im Rahmen des Restrukturierungsplans werden einmalige Abfindungs- und Implementierungskosten in Höhe von 3 Milliarden Dollar erwartet.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Blog zur Lage in Israel

- US-Präsident Joe Biden hat eventuelle Pläne Israels zu einer möglichen Besetzung des Gazastreifens als "großen Fehler" bezeichnet. Biden sagte zudem, die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas repräsentiere "nicht das gesamte palästinensische Volk". Eine Invasion des Küstenstreifens und die "Ausschaltung der Extremisten" seien aber eine "notwendige Voraussetzung", fügte er hinzu.

- Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich von der im Gazastreifen herrschenden Hamas distanziert. Die Politik und die Aktionen der Hamas "repräsentieren nicht das palästinensische Volk", sagte Abbas. Die einzige legitime Vertretung der Palästinenser sei die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO).

- Nach einer vorübergehenden vollständigen Sperre hat Israel nach eigenen Angaben die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wieder aufgenommen. Dies werde die Zivilbevölkerung dazu bringen, den Norden des Palästinensergebiets Richtung Süden zu verlassen, erklärte Energieminister Israel Katz.

- Der Iran hat Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen gewarnt. Sollte Israel seine "Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen", könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte Außenminister Hossein Amir-Habdollahian.

- China unterstützt nach den Worten des chinesischen Außenministers Wang Yi die "gerechte Sache des palästinensischen Volkes in der Wahrung seiner nationalen Rechte".

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


-US 
    14:30 Empire State Manufacturing Index Oktober 
          zuvor: 1,9 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.361,50  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.143,50  +0,2% 
Nikkei-225                31.675,05  -2,0% 
Hang-Seng-Index           17.703,13  -0,6% 
Kospi                      2.430,14  -1,1% 
Shanghai-Composite         3.075,52  -0,4% 
S&P/ASX 200                7.026,50  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Schwächer - Haupt- ud Belastungsthema ist der Krieg zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas und die Befürchtung, dass dieser sich ausweitet und weitere Staaten mit hineingezogen werden. So warnte Iran, der als Unterstützer der Hamas gilt, Israel vor einem Einmarsch in den Gaza-Streifen. Sollte der Iran tatsächlich eingreifen, dürfte das Sanktionen des Westens gegen das Ölförderland zur Folge haben, was das weltweite Ölangebot verringern würde. Am Freitag waren die Ölpreise daher massiv gestiegen um fast 6 Prozent, was wiederum droht, die Inflation anzuheizen, die ohnehin für den Aktienmarkt schon eine Belastung ist. Aktien aus dem Ölsektor sind in der gesamten Region gegen den schwächeren Trend gesucht. Der Dollar verteidigt seine Gewinne vom Freitag. Er war zuletzt wie auch Anleihen sowie das Gold als sicherer Hafen gesucht. Der Yen macht zum Dollar gleichwohl etwas Boden gut. Auch er gilt traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten. An den chinesischen Plätzen berichten Marktteilnehmer dazu von Zurückhaltung vor den am Mittwoch anstehenden BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Verkauft würden dort Aktien aus dem Chipsektor, weil die USA laut Medienberichten planten, den Zugang Chinas zu fortschrittlichen Chip-Herstellungsanlagen zu beschränken.

Unter den Einzelwerten machen Ryohin Keikaku in Tokio einen Satz um 9 Prozent. Der Besitzer der Lifestylekette MUJI hat einen über 50-prozentigen Gewinnanstieg in Aussicht gestellt.

US-NACHBÖRSE

Pfizer büßten 3,7 Prozent ein. Der Pharmariese hatte seine Jahresprognose wegen einer schwächer als erwarteten Nachfrage nach dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty und dem Corona-Medikament Paxlovid gesenkt und zudem einen mehrjährigen Plan zur Kostensenkung angekündigt. Im Sog ging es für das Papier des deutschen Impfstoffkooperationspartners Biontech um 2,4 Prozent nach unten. Ebenfalls mit nach unten gezogen wurde die Aktie des Covid-19-Impfstoffherstellers Moderna. Sie büßte 3,9 Prozent ein. Lululemon Athletica verteuerten sich um fast 5 Prozent mit der Nachricht, dass die Aktie zum 18. Oktober in den S&P-500-Index aufgenommen wird. Platz machen muss der Videospielehersteller Activision Blizzard nach dessen Übernahme durch Microsoft.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.670,29        +0,1%         39,15      +1,6% 
S&P-500              4.327,78        -0,5%        -21,83     +12,7% 
Nasdaq-Comp.        13.407,23        -1,2%       -166,99     +28,1% 
Nasdaq-100          14.995,12        -1,2%       -188,99     +37,1% 
 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 847 Mio   819 Mio 
Gewinner             1.096        486 
Verlierer            1.788      2.405 
unverändert             95         82 
 

Leichter - "Anleger bringen ihre Schäfchen ins Trockene und realisieren die Wochengewinne. Die Furcht, dass am Wochenende eine Invasion Israels in Gaza bevorstehen könnte, erhöht die Unsicherheit und könnte eine Ausweitung der Verluste am Montag mit sich bringen", fasste IG-Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi die Stimmung zusammen. Bremsend wirkte auch, dass sich die Stimmung der US-Verbraucher im Oktober eingetrübt hat - und zwar stärker als erwartet. Überzeugende Quartalszahlen der großen US-Banken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo bescherten deren Aktien zwar Kursgewinne, stützten in der Breite aber kaum. JP Morgan profitierte von höheren Zinsen und einer geringeren Risikovorsorge. Die Bank steigerte den Gewinn kräftig auf netto 13,2 Milliarden Dollar und übertraf die Markterwartung. Die Aktie gewann 1,5 Prozent. Auch Wells Fargo (+3,1%) verbesserte den Gewinn deutlich auf 5,77 Milliarden Dollar. Die Citigroup (-0,2%) konnte ihren Gewinn dank höherer Zinsen und trotz gestiegener Kosten leicht auf 3,54 Milliarden Dollar steigern. Analysten hatten mit einem deutlichen Gewinnrückgang gerechnet. Alle drei Bankaktien hatten im frühen Verlauf noch deutlich größere Gewinne aufgewiesen. Dem Abwärtstrend entziehen konnten sich Aktien aus dem Ölsektor, ihr Subindex gewann 2,3 Prozent. Treiber waren die stark steigenden Ölpreise. Unitedhealth zogen um 2,6 Prozent an. Der Krankenversicherer verdiente im dritten Quartal mit 5,8 Milliarden Dollar mehr als von Analysten erwartet und hob die Prognose für das Gesamtjahr erneut an. Weiter abwärts ging es mit der Birkenstock-Aktie, diesmal um 3,1 Prozent auf 36,38 Dollar.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,04         -3,4          5,07       61,7 
5 Jahre                  4,64         -5,4          4,69       64,1 
7 Jahre                  4,65         -7,3          4,73       68,3 
10 Jahre                 4,63         -7,3          4,70       74,7 
30 Jahre                 4,77         -8,6          4,86       80,1 
 

Die Renditen sanken nach dem massiven Anstieg am Vortag, stützten den Aktienmarkt aber nicht. Denn sie sanken vor allem deswegen, weil Anleihen angesichts der Lage in Israel in ihrer Funktion als sicherer Hafen gekauft wurden.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0525        +0,0%     1,0522        1,0542   -1,7% 
EUR/JPY           157,27        +0,0%     157,26        157,75  +12,1% 
EUR/GBP           0,8656        -0,1%     0,8663        0,8642   -2,2% 
GBP/USD           1,2159        +0,1%     1,2147        1,2198   +0,5% 
USD/JPY           149,43        -0,0%     149,45        149,66  +14,0% 
USD/KRW         1.354,75        +0,1%   1.353,38      1.348,91   +7,4% 
USD/CNY           7,3092        +1,8%     7,1780        7,3073   +6,0% 
USD/CNH           7,3137        +0,0%     7,3110        7,3067   +5,6% 
USD/HKD           7,8203        -0,1%     7,8252        7,8220   +0,1% 
AUD/USD           0,6320        +0,3%     0,6302        0,6323   -7,2% 
NZD/USD           0,5921        +0,2%     0,5907        0,5918   -6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.811,03        +2,3%  27.189,63     26.857,39  +67,5% 
 

Der Dollar zeigte sich trotz der sinkenden US-Zinsen stabil, der Euro kostete zuletzt 1,0514 Dollar. Auch der Dollar war als sicherer Hafen gesucht.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          87,79        87,69      +0,1%         +0,10  +12,8% 
Brent/ICE          91,00        90,89      +0,1%         +0,11  +11,3% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 16, 2023 01:48 ET (05:48 GMT)