FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Donnerstag deutlich über 1,09 US-Dollar gestiegen. Nachdem die Gemeinschaftswährung bereits zur Wochenmitte für kurze Zeit die Marke übersprungen hatte, notiert sie mit aktuell 1,0943 Dollar auf Tageshoch.

Der US-Dollar kommt auch zum Franken zurück und notiert mittlerweile bei 0,9716 Franken auf seinem bisherigen Tagestief. Entsprechend kann der Euro auch zum Franken etwas zulegen und geht zu 1,0635 Franken um.

Marktbeobachter verweisen mit Blick auf den leichteren US-Dollar auf den jüngsten Zinsrückgang bei US-Staatsanleihen. Hier machten sich Marktspekulationen auf eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed verstärkt bemerkbar. In der Laufzeit von zehn Jahren ist die Rendite von US-Staatsanleihen auf ein neues Rekordtief unter 1,30 Prozent gefallen.

"Der Markt spekuliert auf fallende US-Zinsen, weil sie noch fallen können", sagt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Derzeit liegt der Leitzins in den USA in einer Spanne zwischen 1,50 Prozent und 1,75 Prozent. Während in den USA die Zinsen im vergangenen Jahr mehrfach erhöht worden waren, verharrten sie in der Eurozone auf dem Rekordtief. "Man kann sich nicht sicher sein, ob die EZB ihre Zinsen noch weiter senken kann beziehungsweise will", kommentiert die Commerzbank-Expertin.

Generell bleibt die Coronavirus-Krise weiter bestimmendes Thema am Devisenmarkt. Zuletzt hatte eine Zuspitzung der Krise sichere Anlagehäfen beflügelt, zu denen auch der US-Dollar zählt.

Im weiteren Tagesverlauf könnten auch Konjunkturdaten für neue Impulse beim Handel mit dem Euro sorgen. Auf dem Programm stehen am späten Vormittag Daten zur Unternehmensstimmung in der Eurozone. Ausserdem wird ebenfalls am Vormittag eine Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde erwartet.

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