Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe vom Sonntag wurden 45 im Iran hergestellte Schahed-Drohnen abgeschossen. 32 davon seien nach Mitternacht abgefangen worden. Ukranische Behörden und Militär meldeten zudem am Neujahrstag 31 Raketenangriffe und zwölf Luftangriffe im ganzen Land in den vergangenen 24 Stunden. In Kiew entstanden nur geringe Schäden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko in sozialen Medien mit. Am Samstag waren Wohngebäude und ein Hotel in der Hauptstadt getroffen worden, dabei wurde mindestens ein Mensch getötet und über 20 verletzt.

Bei den jüngsten Luftangriffe wurden Teile der Infrastruktur in Sumy im Nordosten, in Tschmelnyskyj im Westen sowie in Saporischschja und Cherson im Südosten und Süden beschädigt, teilte das ukrainische Militär mit. Der Netzbetreiber Ukrenergo berichtete, der Samstag sei für seine Mitarbeiter schwierig gewesen, aber die Stromversorgung funktioniere, auf Notabschaltungen könne vorerst verzichtet werden.

Russische Medien berichteten von mehreren ukrainischen Angriffen auf die Separatisten-Regionen Donezk und Luhansk. Dabei seien mindestens neun Menschen verletzt worden.

Kurz vor Mitternacht sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Neujahrsbotschaft, sein einziger Wunsch sei der Sieg im Krieg gegen Russland. "Wir sind bereit, für die Freiheit zu kämpfen. Deshalb ist jeder von uns hier", sagte er in der Video-Aufnahme.

"Die Verteidigung des Vaterlandes ist unsere heilige Pflicht gegenüber unseren Vorfahren und Nachkommen", sagte der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Neujahrsansprache. Dem Westen warf er vor, die Ukraine zu nutzen, um Russland zu zerstören. Russland wolle dagegen den Ukrainern eine echte Unabhängigkeit sichern, sagte er vor Soldaten.

(Bericht von Gleb Garanich und Herbert Villarraga, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)