Berlin (Reuters) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht nach Gesprächen mit Verbündeten wegen der Abhör-Affäre keine Beschädigung des Vertrauens in den Nato-Partner Deutschland.

Er habe in Gesprächen am Montag keine Verärgerung wahrgenommen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. Dass Russland einen Mitschnitt des Gesprächs deutscher Offiziere über einen Einsatz des Taurus-Marschflugkörper durch die Ukraine anfertigen konnte, sei zwar ein schwerer Fehler. Dieser sei aber laut dem Zwischenergebnis der Prüfung durch einen individuellen Fehler eines Offiziers in Singapur zustande gekommen - nicht durch vermeintlich unsichere Kommunikationssysteme der Bundeswehr, betonte der Verteidigungsminister. Disziplinarische Vorermittlungen seien gegen alle Teilnehmer der Schaltkonferenz eingeleitet worden, was aber keine Vorverurteilung bedeute.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)