Moskau (Reuters) - Die Russland-Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) wird ab 10. Juni keine ausgehenden Zahlungen in Dollar mehr ausführen.

Das teilte die Bank am Mittwoch unter Berufung auf geänderte Anforderungen der Korrespondenzbanken mit. "Leider können wir das nicht beeinflussen", heißt es in der Mitteilung des Instituts. Diese Änderung betreffe alle Kunden. Keine Einschränkungen gebe es hingegen für eingehende Zahlungen in Dollar sowie für andere Fremdwährungen.

Die russische Tochter der RBI ist neben der italienischen UniCredit die größte westliche Bank in Russland. Seit Kriegsausbruch in der Ukraine prüft das Institut Optionen für einen Ausstieg. Anfang Mai erlitt das Institut einen herben Rückschlag: Die RBI musste nach einer Warnung des US-Finanzministeriums Pläne verwerfen, über eine komplizierte Transaktion Gewinne aus Russland herauszuholen. Grund dafür war das hohe Risiko vor einem Sanktionsverstoß. Die Raiffeisenbank Russland steuert immer noch die Hälfte zum Gewinn der Bankengruppe bei, die Konzernmutter in Wien kommt aber nicht an die Gelder heran. US-Finanzministerin Janet Yellen legte den in Russland tätigen Banken zuletzt nahe, ihr Geschäft in dem Land aufzugeben.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)