MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat nach eigener Darstellung seit Jahresbeginn mehrere Hundert Quadratkilometer ukrainischen Territoriums erobert und der Ukraine Verluste von mehr als 100 000 Soldaten zugefügt. Insgesamt habe die Ukraine in diesem Jahr mehr als 111 000 Mann und mehr als 21 000 Einheiten an Fahrzeugen und militärischem Gerät verloren, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag auf einer Sitzung ranghoher Militärs. Zugleich sei es gelungen, Gebiete in einer Größe von 547 Quadratkilometern zu erobern, fügte er hinzu. Das ist etwas mehr als die Fläche des Stadtstaats Bremen.

Nach Angaben Schoigus sind die ukrainischen Verluste speziell im April besonders hoch. Täglich seien dort mehr als 1000 Soldaten gefallen oder schwer verwundet worden, behauptete er. Unabhängig lassen sich die Aussagen Schoigus nicht überprüfen. Allerdings sind die Probleme der Ukraine an der Front bekannt - auch durch die Verzögerungen bei den westlichen Waffenlieferungen, insbesondere vonseiten der USA, die als wichtigster Verbündeter Kiews gelten.

Russland hat vor mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in Moskau als "militärische Spezialoperation" bezeichnet, begonnen. Nach schnellen Anfangserfolgen erlitt das russische Militär im ersten Kriegsherbst empfindliche Rückschläge und musste einen Teil der besetzten Gebiete wieder räumen. Seit etwa einem halben Jahr ist Moskau allerdings wieder in der Offensive und gewinnt speziell im ostukrainischen Gebiet Donezk weiter an Boden./bal/DP/jha