LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutlich erholt präsentierte sich am Dienstag die europäische Telekombranche. In der Stoxx-600-Übersicht war der Sektor mit plus 1,1 Prozent der beste.

Am Vortag hatten Spekulationen in der Presse um eine Dividendenkürzung bei Vodafone die Papiere des britischen Mobilfunkkonzerns um 5 abstürzen lassen und den gesamten Sektor mit nach unten gezogen.

Vodafone kappte nun die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr tatsächlich und begründete die Maßnahme mit hohen Ausgaben für neue Technik. Anleger bekommen nur noch 9 Cent je Aktie und damit rund 40 Prozent weniger. Zunächst klar im Minus, drehten die Anteile danach ins Plus und bauten ihre Kursgewinne zuletzt auf mehr als 3 Prozent aus.

Die Kürzung sei nach den jüngsten Spekulationen keine allzu große Überraschung mehr, befand Analyst Akhil Dattani von der US-Bank JPMorgan. Zudem hätten die von Vodafone vorgelegten Zahlen den Erwartungen entsprochen.

UBS-Analyst Polo Tang argumentierte ähnlich. Mit der negativen Kursreaktion zum Auftakt am Dienstag hatte er gerechnet. Die Kürzung der Dividende hält er aber für richtig. Vodafone könne dadurch Schulden schneller abbauen, erklärte er. Auch wenn Investoren mehr Hinweise verlangen dürften, dass Vodafone operativ das Schlimmste hinter sich habe, sei die Aktie zu preiswert.

Im Dax zeigte sich die gute Stimmung im Telekomsektor am Kursplus der Aktien der Deutschen Telekom mit 1 Prozent. Im MDax gewannen 1&1 Drillisch sogar mehr als 4 Prozent, United Internet und Telefonica Deutschland rückten um jeweils mehr als dreieinhalb Prozent vor./ajx/jha/