TOULOUSE (awp international) - Der Flugzeugbauer Airbus rüstet seinen jüngsten und kleinsten Passagierjet A220 für fernere Reiseziele. Dank eines höheren zulässigen Startgewichts soll die Maschine Flugstrecken von umgerechnet über 6200 Kilometern zurücklegen können, wie der europäische Konzern am Dienstag in Toulouse mitteilte. Das sind 450 nautische Meilen oder gut 800 Kilometer mehr als bisher. Dadurch könnte die A220 etwa ohne Zwischenlandung von Westeuropa bis in den Nahen Osten fliegen.

Airbus hatte den Flugzeugtyp im vergangenen Jahr vom strauchelnden Rivalen Bombardier übernommen. Der kanadische Hersteller hatte den Flieger unter dem Namen C-Serie entwickelt, sich mit den Entwicklungskosten von mehr als 6 Milliarden Dollar aber finanziell übernommen. Als Minderheitseigner ist Bombardier bei der A220 weiter mit an Bord, und Airbus konnte mit dem Flieger seine Produktpalette um kleinere Jets erweitern.

Die A220 deckt in zwei Versionen den Markt für Passagierjets mit 100 bis 150 Sitzplätzen ab. Der Auftragsbestand liegt derzeit bei mehr als 530 Maschinen. Airbus schätzt, dass in den kommenden 20 Jahren weltweit rund 7000 Flugzeuge dieser Grösse benötigt werden, und fährt die Produktion weiter hoch. Rivale Boeing aus den USA hat den Markt kleinerer Passagierjets ebenfalls für sich entdeckt. Bis Ende des Jahres will er sich die Mehrheit an der Verkehrsflugzeug-Sparte des brasilianischen Herstellers Embraer einverleiben./stw/eas/jha/