Noch sei es nicht soweit, dass Vorräte an Zulieferprodukten angelegt werden müssten, sagte Konzernchef Warren East am Dienstag auf der Luftfahrtmesse in Farnborough. In einigen Monaten könnte das aber notwendig werden, vielleicht im Schlussquartal 2018. East zeigte sich frustriert über mangelnde Klarheit bei dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Das am Donnerstag dazu veröffentlichte Weißbuch von Premierministerin Theresa May sei zwar ansatzweise positiv, aber bei Abstimmungen im Unterhaus am Montag gleich wieder gestutzt worden. "Wir können uns auf gar nichts verlassen", klagte East.

Wie Rolls-Royce fürchten auch andere Unternehmen, dass bis zu dem für Ende März 2019 geplanten Abschied der Briten aus der EU kein Vertrag über die künftigen Handelsbeziehungen mit der Staatenunion erzielt wird. So warnte Airbus erst kürzlich, in diesem Fall könnte die eigene Produktion im Königreich zum Erliegen kommen. Airbus baut auf der Insel die Flügel für seine Passagiermaschinen. Rolls-Royce hatte schon im April einen Notfallplan veröffentlicht, mit dem Unterbrechungen bei der Motorenauslieferung verhindert werden soll. Der Plan sieht unter anderem vor, einen Teil der Entwicklung nach Deutschland zu verlagern.