LEIPZIG (awp international) - Am Amazon-Standort in Leipzig ist am Dienstag erneut gestreikt worden. Mit Beginn der Nachtschicht hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten zum Ausstand aufgerufen. Die Gewerkschaft rechnete mit insgesamt rund 400 Streikenden, wie Jörg Lauenroth-Mago, Verdi-Verhandlungsführer für den Einzel- und Versandhandel, sagte. Der Streik sollte 24 Stunden dauern.

"Das Geschäft von Amazon funktioniert, weil wir eine gute Infrastruktur haben. Amazon nutzt alle Vorteile auch zu Lasten der Beschäftigten. Denn branchenübliche Tarifbedingen werden den Beschäftigten von Amazon verweigert", erklärte Lauenroth-Mago. Die Tarifauseinandersetzung stehe auch symbolisch dafür, dass der US-Versandriese sich auch in anderen Lebensbereichen an Spielregeln halten müsse.

Amazon teilte mit, dass er Streikaufruf "keinen Einfluss auf die Einhaltung des Lieferversprechens habe", denn die grosse Mehrheit der Mitarbeiter arbeite normal. Amazon beweise jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer Arbeitgeber sein könne.

Verdi versucht seit gut sechs Jahren, Tarifverhandlungen beim US-Versandriesen durchzusetzen. Amazon lehnt das strikt ab. Der Online-Händler hat in Deutschland rund ein Dutzend Warenlager und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 13 000 Festangestellte./bz/DP/mis