"Da ist nichts dran, es gibt keine diesbezüglichen Pläne", sagte ein Konzernsprecher am Freitag. Insidern zufolge ließ sich das Management des weltgrößten Autozulieferers vor einiger Zeit aber sehr wohl von mehreren Investmentbanken über Finanzierungsmöglichkeiten beraten. Die Präsentation habe die Option eines Börsengangs beinhaltet, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Gespräche der Nachrichtenagentur Reuters.

Für den Stiftungskonzern wäre es eine Revolution, Teile an die Börse zu bringen. Es ist fraglich, ob das mit dem für das Unternehmen verbindlichen Testament des Firmengründers Robert Bosch vereinbar wäre. Darin heißt es, Bosch müsse finanziell unabhängig bleiben. Der Technologieriese mit weltweit rund 400.000 Mitarbeitern ist finanzstark: Im vergangenen Jahr betrug das Eigenkapital 37,5 Milliarden Euro oder 46 Prozent der Bilanzsumme. Bosch leistete sich Forschungsausgaben von 7,3 Milliarden Euro oder gut neun Prozent des Umsatzes. Andererseits ist der Finanzbedarf für den Technologieschub in der Autoindustrie und anderen Branchen, die Bosch beackert, sehr hoch. Und gleichzeitig steht ein wichtiges Kerngeschäft von Bosch, der Dieselantrieb, in Europa stark unter Druck. Weltweit ist ein Viertel der Bosch-Mitarbeiter abhängig von Diesel-Technologie.