Zürich (awp) - Die Aktien des Industrieunternehmens Bossard notieren nach der angekündigten Halbierung der Dividendenausschüttung tiefer. Die Analysten zeigen sich von dem Schritt nicht sonderlich überrascht und werten es sogar als einen positiven Aspekt, dass die Zahlung nicht ganz gestrichen wurde.

Die Bossard-Namenaktien verlieren am Montag im frühen Handel 0,8 Prozent auf 106 Franken. Die Titel befinden sich bereits seit Mitte Januar im Abschwung, der dann durch die Corona-Krise noch verstärkt wurde. Seit Jahresbeginn beträgt das Minus fast 40 Prozent. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert aktuell 1,1 Prozent.

Das Geschäftsmodell von Bossard als Hersteller und Lieferant von Verbindungstechnik für einen weiten Bereich der Industrie sei besonders empfindlich für ein Szenario mit einem breiten und nachhaltigen Abschwung im produzierenden Gewerbe. Der Schritt komme also nicht völlig überraschend, schreibt der Analyst von Baader Helvea.

Bossard liefere in alle Industriebereiche, von Bahntechnik über Auto bis hin zum Flugzeugbau. Den Fakt, dass die Dividende nicht komplett gestrichen wurde, könne man als Zeichen des Vertrauens des Managements in die finanzielle Stabilität des Unternehmens werten, heisst es weiter.

Vor dem Hintergrund der Coronakrise sei die vorgeschlagene Halbierung der Dividende vorausschauend und verständlich, heisst es bei der ZKB. Damit würden die liquiden Mittel von 32,7 Millionen Franken per Ende 2019 um rund 15 Millionen geschont. Die neu vorgeschlagene Dividende von 2 Franken je Namenaktie A bedeute eine Dividendenrendite von derzeit 1,9 Prozent, so der Analyst weiter.

yr/kw