Bern (awp) - Die Aktien der Credit Suisse (CS) sind mit einer relativ volatilen Entwicklung in den Handel vom Mittwoch gestartet. Die zweitgrösste Schweizer Bank führt heute einen Investorentag durch, wobei die Vorabinformationen dazu keine grösseren Überraschungen brachten. Das für die kommenden zwei Jahre geplante Aktienrückkauf-Programm etwa, das als Hauptpfeiler der heutigen Investoreninformation gelten darf, bewegt sich im Rahmen der Analystenerwartungen.

Die CS-Papiere verlieren - notabene nach einem gegenüber Vortag leicht höheren Start - um 10.00 Uhr 0,2 Prozent auf 11,02 Franken. Die Aktien der Konkurrentin UBS (-0,1%) sinken in ähnlichem Ausmass, während der Gesamtmarkt etwas höher notiert (SMI +0,2%).

Analysten beurteilen die heutigen News bisher als tendenziell positiv. Der Analyst von Baader-Helvea etwa begrüsst das insgesamt mit bis zu 3 Milliarden Franken dotierte Aktienrückkaufprogramm sowie die grundsätzlich optimistischen Aussagen zum kommenden Jahr auch in Bezug auf weitere Ausschüttungen (Dividende). Die Bank sollte so zu einer attraktiven Kapitalrückführungs-Story für die Aktionäre werden, meint er.

Einzig die Zielbandbreite von 3,2 bis 3,4 Milliarden Franken für den diesjährigen bereinigten Vorsteuergewinn liegt seines Erachtens etwas tiefer als erwartet. Die Bank Vontobel liegt mit ihrer Schätzung derweil in diesem Bereich, sie hat allerdings keinen ausserordentlichen Gewinn aus dem Verkauf von Teilen der Schweizer Börse SIX eingepreist.

Einige unter den Analysten bemängeln derweil das Fehlen einer klaren Vision des zukünftigen Geschäftsmodells. Das Management werde heute jedenfalls den ganzen Tag Zeit haben zu zeigen, weshalb die Global-Markets-Einheit nicht verkleinert werde, meint etwa die ZKB in ihrem Kommentar. Auch das Ausbleiben neuer Sparmassnahmen wird nicht überall goutiert. Man habe sich diesbezüglich allerdings auch keine allzu grossen Hoffnungen gemacht, war ein Kommentar dazu.

Gemäss Aussagen aus dem hiesigen Handel hatten die Aktien der CS seit Tagen einen schweren Stand. Das erkläre sich aber weniger mit firmenspezifischen Gegebenheiten als vielmehr mit der allgemeinen Kursschwäche bei europäischen Bankaktien.

Da aufgrund von Indiskretionen in der Presse bereits mit der Bekanntgabe eines milliardenschweren Aktienrückkaufprogramms gerechnet worden war, sei mit keinen grösseren Impulsen für die Valoren der Grossbank zu rechnen gewesen, meinte ein Händler. Das heisst, es fehle dem Markt der Glaube, dass die Aktien im Tagesverlauf ein Eigenleben entwickeln und sich von anderen europäischen Bankaktien abkoppeln könnten.

uh/tt