FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist zur Wochenmitte weiter unter Druck. Am Mittwochvormittag knüpfte die Gemeinschaftswährung an die Kursverluste vom Vortag an. Obwohl die Verluste nur vergleichsweise gering ausfielen, rutschte der Euro bis auf 1,1316 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2017. Zuletzt wurde der Euro wieder etwas höher bei 1,1327 Dollar gehandelt.

Das EUR/CHF-Währungspaar wird mit 1,1295 zur Berichtszeit nach wie vor unter der Marke von 1,13 gehandelt, allerdings etwas höher als am frühen Morgen (1,1287). Ein US-Dollar kostest derweil 0,9972 nach 0,9763 am frühen Morgen.

SNB-Vize Fritz Zurbrügg hat sich derweil an einem Medienanlass zur Währungsfrage folgendermassen geäussert: "Die Entwicklung der letzte Tage hat gezeigt, dass die Devisenmärkte weiterhin fragil sind. Das kann zuweilen zu Zuflüssen in die Schweiz führen". Die Politik der Nationalbank mit Negativzins und der Bereitschaft zu Devisenmarktinterventionen trage dieser Fragilität Rechnung.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wird der Euro weiter durch die Währungskrise in der Türkei belastet. "Risiken und Nebenwirkungen der Lira-Krise setzen den Euro unter Druck", beschrieb Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank das Marktgeschehen. Dagegen konnten zuletzt gute Wachstumsdaten und Stimmungsindikatoren aus der Eurozone die Gemeinschaftswährung nicht stützen.

Nach Kursverlusten im frühen Handel hat die türkische Lira zuletzt wieder in die Gewinnzone gedreht. Zeitweise konnte sich die türkische Währung sogar deutlich erholen, wobei es im Handelsverlauf zu kräftigen Kursschwankungen im Handel mit dem Euro und mit dem Dollar kam.

Trotz dieser jüngsten Stabilisierung sind die Verluste der Lira zu den grossen Währungen nach wie vor drastisch. Zum amerikanischen Dollar beträgt das Minus seit Jahresbeginn etwa 40 Prozent. Fachleute sehen die Lira-Krise noch nicht ausgestanden.

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