FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine Kursgewinne ausgebaut und den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten erreicht. Am Nachmittag wurden für die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1777 Dollar gezahlt und damit so viel wie seit dem 9. Juli nicht mehr. Am Morgen hatte der Euro noch etwa einen Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1769 (Mittwoch: 1,1667) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8497 (0,8571) Euro.

Marktbeobachter sprachen von einer breitangelegten Dollar-Schwäche zu vielen anderen Währungen, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen hatte. Die schwierigen Brexit-Gespräche, die derzeit auf einem informellen EU-Gipfel in Salzburg stattfinden, spielten am Markt hingegen kaum eine Rolle. Sowohl EU-Ratspräsident Donald Tusk als auch die britische Premierministerin Theresa May forderten die jeweils andere Seite auf, sie müsse sich bei den Brexit-Verhandlungen bewegen.

EU-Ratspräsident Tusk hatte nach dem EU-Gipfel in Salzburg gesagt, dass ein Brexit ohne Abkommen weiterhin nicht ausgeschlossen werden kann. Trotz der schwierigen Brexit-Verhandlungen konnte auch das britische Pfund am Nachmittag zulegen. Hier überlagerten unerwartet starke Konjunkturdaten aus Großbritannien die Sorge vor den Folgen eines möglicherweise ungeregelten Austritts des Königreichs aus der EU. Im August hatten britische Einzelhändler überraschend hohe Umsätze eingefahren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88590 (0,88813) britische Pfund, 131,98 (130,94) japanische Yen und 1,1312 (1,1304) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1208,35 (1203,30) Dollar festgesetzt./jkr/jsl/men