DÜSSELDORF (awp international) - Der niederländische Elektrokonzern Philips will seine Einkaufstour fortsetzen. "Ja, wir halten weiter nach ergänzenden Zukäufen Ausschau", sagte Vorstandschef Frans van Houten dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) auf die Frage, ob in nächster Zeit weitere Deals anstehen. "Wir wollen den Behandlungsprozess auch in den grossen Therapiefeldern Onkologie, Neurologie und Atemwegserkrankungen verbessern. Nicht nur durch Zukäufe, sondern auch durch Kooperationen mit Firmen sowie Krankenhäusern und Ärzten."

Die Niederländer haben in diesem Jahr bereits sieben Akquisitionen getätigt. Eine davon war die von Spectranetics für 1,9 Milliarden Euro. Die Firma ist auf Venenkatheter und medizinische Lasergeräte spezialisiert. Neben Medizintechnik wolle Philips aber auch Software und IT kaufen, sagte van Houten. Geld dafür hat der Konzern genug. ?Unsere Bilanz ist gesund, durch Abspaltungen haben wir ausreichend Cash für Akquisitionen. Wir konzentrieren uns aber auf ergänzende Zukäufe. Das können auch grössere Deals wie bei Spectranetrics sein."

Philips steckt seit Jahren im Umbau. Der Konzern, der früher vor allem als Hersteller von Unterhaltungselektronik bekannt war, konzentriert sich inzwischen auf Medizintechnik und Konsumgüter wie elektrische Zahnbürsten, Rasierer oder Haushaltsgeräte. Im vergangenen Jahr fädelte Philips den Verkauf seines LED-Bauteilegeschäfts Lumileds ein. Zudem hatte der Konzern seine Tochter Philips Lighting abgespalten und an die Börse gebracht. Aktuell hält Philips noch 40 Prozent. Mit einem Verkauf des Pakets habe er keine Eile sagte van Houten. "Zurzeit sind wir sehr zufrieden mit der Beteiligung an Philips Lighting, die Geschäftsentwicklung ist positiv, und Aktien haben zuletzt noch an Wert gewonnen. Aber wir werden uns nach und nach von den Anteilen trennen."/she