"Wir legen los", sagte Vorstand Dirk Wössner am Mittwoch in Berlin. Der bisherige Testbetrieb an einigen Standorten werde jetzt für Kunden geöffnet, die gleich am Anfang dabei sein wollen. Dies gelte auch für Privatkunden, denen entsprechende Tarife und Smartphones angeboten würden. Bis Ende des Jahres würden rund 300 5G-Antennen an mehr als 100 Standorten gebaut und in Betrieb genommen. Der Ausbau starte in sechs Städten, darunter Berlin, Bonn, Hamburg und München. Bis Ende 2020 sollten die 20 größten deutschen Städte mit 5G angebunden sein.

Die Auktion der Frequenzen hatte dem Bund gut 6,5 Milliarden Euro gebracht. Die Telekom allein zahlt über zwei Milliarden Euro. 5G gilt als Schlüssel für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0.

"Die erste Welle sehen wir in der industriellen Anwendung", sagte Technik-Vorständin Claudia Nemat. Die Telekom wolle aber auch für Privatkunden in den ersten Städten mit 5G-Angebot schon präsent sein. "Frühstarterpakete" sollen ohne Begrenzung des Datenvolumens deutlich unter 100 Euro kosten. Man sehe hier einen großen Markt für Online-Spiele und Unterhaltung. Man biete dafür auch ein Smartphone von Samsung und Huawei an.

Wössner und Nemat appellierten an die Politik, für den schnellen Aufbau des Netzes auch den Weg frei zu machen. Der Bau neuer Funkmasten treffe häufig auf bürokratische Hindernisse.

KEINE ENTSCHEIDUNG ZU HUAWEI

Eine Entscheidung über die Rolle der chinesischen Huawei als Netzwerkausrüster beim Aufbau von 5G sei noch nicht gefallen, sagte Wössner weiter. Man sei noch dabei, die Lieferanten-Strategie zu überprüfen, betonte er. Dabei stehe die Telekom im engen Austausch mit dem Wirtschaftsministerium. Nemat betonte, Sicherheit habe für die Telekom in jedem Fall höchste Priorität.

Die USA und weitere Länder haben Sorgen, dass eine größere Rolle von Huawei China Spionagemöglichkeiten im künftigen Mobil-Netz eröffnet. Huawei bestreitet das. Die Bundesregierung will einzelne Anbieter beim Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes nicht ausschließen, hat aber zusammen mit den Sicherheitsbehörden einen Kriterienkatalog erarbeitet, der erfüllt werden muss.