RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Der französische Industriekonzern Schneider Electric hat nach Zuwächsen in den ersten sechs Monaten seine Ziele für das laufende Jahr angehoben. Auch für das zweite Halbjahr erwarte der Konzern ein organisches Umsatzwachstum, sagte Unternehmenschef Jean-Pascal Tricoire laut Mitteilung am Donnerstag. Dabei werde Schneider Electric von seiner geografischen Aufstellung und seinem Portfolio profitieren.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) soll 2019 nun um 6 bis 8 Prozent zulegen, teilte der Siemens-Konkurrent in Rueil-Malmaison mit. Zuvor hatten die Franzosen einen Anstieg von 4 bis 7 Prozent angepeilt. Der Umsatz soll nun statt um 3 Prozent um mindestens 4 Prozent bis 5 Prozent wachsen. Das obere Ende der Spanne ist unverändert.

Am Aktienmarkt kamen Zahlen und Ausblick gut an. Die Papiere von Schneider Electric schnellten am Morgen um fast fünf Prozent auf 81,36 Euro hoch und kostet damit soviel wie noch nie zuvor. Am Mittag lag das Kursplus noch bei gut drei Prozent.

Der Elektrokonzern habe im ersten Halbjahr starke Zahlen vorgelegt, schrieb Analyst Wasi Rizvi vom Analysehaus RBC. Es habe sich gezeigt, dass das Unternehmen die Konkurrenz erneut hinter sich gelassen habe. Die Aktien seien trotz der Kursgewinne noch nicht teuer. Auch die sonst eigentlich skeptische Goldman-Sachs-Expertin Daniela Costa sprach von soliden Halbjahreszahlen über den Erwartungen. Zu verdanken sei dies dem Geschäft mit Systemen zum Energiemanagement.

In den Monaten Januar bis Juni erzielte Schneider Erlöse von 13,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum aus eigener Kraft um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten ein geringeres Wachstum erwartet. Sowohl die Industrieautomation als auch das Energiemanagement ließen das Geschäft florieren. Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe eingerechnet, legten die Erlöse um 7,2 Prozent zu.

Das operative Ergebnis legte um elf Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp einer Milliarde Euro übrig und damit etwas weniger als im Vorjahr. Dies war unter anderem höheren Kosten für den Konzernumbau geschuldet./mne/eas/jha/