FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Ifo-Geschäftsklimaindex stagniert im Februar 

Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex dürfte im Februar bei 90,1 Punkten stagniert haben. Hintergrund sind einerseits die anhaltende Belastung des Dienstleistungssektors durch den Lockdown und die andererseits anhaltende starke Erholung im verarbeitenden Gewerbe, wie auch die aktuelle Einkaufsmanagerumfrage (PMI) zeigte. Zudem waren in der PMI-Umfrage die Erwartungen in beiden Sektoren positiv.

>>> Montag, 22. Februar; 10:00 Uhr


 
2. Covestro-Zahlen zeigen eine Aufholjagd 

Frühe und entschlossene Sparanstrengungen haben Covestro geholfen, die Folgen der Corona-Pandemie aufzufangen. Das werden die Ergebniszahlen zeigen. Zuletzt lief es deutlich besser, so dass der Konzern seine Prognose im Schlussquartal zweimal anheben musste. Die jetzt gültige Schätzung ist von der ursprünglichen Erwartung zu Jahresbeginn nicht mehr weit entfernt - nur dass das Mengenwachstum anfangs positiv und nicht negativ erwartet wurde. Analysten richten den Blick schon mal nach vorn, um zu sehen, ob ihre Schätzungen für - steigende Umsätze und höhere Rendite - vom Unternehmen geteilt werden.

>>> Dienstag, 23. Februar; 07:00 Uhr


 
3. Fresenius und FMC äußern sich zu Prognose und möglichen Einsparungen 

Fast schon als Nebensache geraten die Zahlen 2020 des Gesundheitskonzerns Fresenius und seiner Tochter Fresenius Medical Care (FMC). Denn nachdem die Dialyse-Tochter FMC den Markt Anfang des Monats mit einer Gewinnwarnung für 2021 geschockt hat, wollen Investoren nun vor allem wissen, wie sowohl FMC als auch die Mutter gegensteuern wollen. Der Tritt auf die Kostenbremse wird wohl unvermeidbar sein. Frage ist zudem, wie Fresenius angesichts der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen die Wachstums- und Gewinnaussichten konkret einschätzt.

>>> Dienstag, 23. Februar; 07:00 Uhr


 
4. Heidelbergcement liefert solide Zahlen 

Der neue Chef des Baustoffkonzerns hat zum Ende seines ersten Jahres an der Spitze die Latte hochgelegt. Das Ergebnis des laufenden Geschäfts vor Abschreibungen und damit die wesentliche Messgröße des Unternehmens werde 2020 steigen - trotz coronabedingter Einschränkungen, versprach Dominik von Achten bei Vorlage "hervorragender" Zahlen zum dritten Quartal. Und das Ziel wackelt nicht, wie er kürzlich in einem Interview wissen ließ. Ob sich die Aktionäre auf eine steigende Gewinnbeteiligung freuen können, nachdem die Dividende im vergangenen Jahr massiv gestutzt worden war, wird aber offen bleiben. Dies wie auch die Prognose gibt der Konzern erst am 18. März bekannt.

>>> Dienstag, 23. Februar; 07:00 Uhr


 
5. Powell setzt auf Geduld in der Geldpolitik 

Bei der Vorlage seines halbjährlichen Berichts zur Geldpolitik wird Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats sicherlich betonen, dass er die lockere Geldpolitik "geduldig" fortsetzen will. Zuletzt hatte er immer wieder unterstrichen, dass die US-Notenbank nicht einmal darüber nachdenkt, die Geldpolitik zu straffen. Das großvolumige US-Konjunkturprogramm über 1,9 Billionen Dollar dürfte die Nachfrage in den USA zudem weiter beflügeln. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen könnte angesichts des hohen Emissionsvolumens zunächst weiter steigen. Wegen der expansiv ausgerichteten Geldpolitik der Fed sollte das Aufwärtspotenzial der Renditen aber begrenzt bleiben. Auf größere Ausschläge der Renditen nach oben würde die Fed wohl mit einer Ausweitung ihrer Anleihekäufe reagieren.

>>> Dienstag, 23. Februar; 16:00 Uhr


 
6. Details zum deutschen BIP im vierten Quartal 

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Details zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2020, darunter die Wachstumsbeiträge der Verwendungskomponenten des BIP. Bisher ist bekannt, dass das BIP auf Quartalssicht um 0,1 Prozent gestiegen ist - eine Revision ist eher unwahrscheinlich - und dass die Exporte sowie der Bau Wachstumsstützen waren, der private Konsum dagegen die wichtigste Bremse.

>>> Mittwoch, 24. Februar; 08:00 Uhr


 
7. Munich Re hält Dividende trotz Gewinneinbruch wohl stabil 

Da es bei den Ergebnissen der Munich Re für 2020 keine Überraschungen mehr geben dürfte, richtet sich der Blick auf die Dividende. Da müssen sich die Anleger trotz des bereits im Dezember angekündigten massiven Gewinnrückgangs aufgrund der Corona-Pandemie aber keine Sorgen machen. Die Munich Re hat die Dividende seit über 50 Jahren nicht gesenkt und wird dies auch zu Corona-Zeiten nicht tun. Wichtig für die Aussichten in diesem Jahr und darüber hinaus ist die Preis- und Geschäftsentwicklung in der Schaden-Rückversicherung, die sich an den Ergebnissen der Januar-Erneuerungsrunde, in der rund die Hälfte der Rückversicherungsverträge im Schaden-Unfall-Geschäft zur Verlängerung anstehen, ablesen lässt.

>>> Donnerstag, 25. Februar; 07:30 Uhr


 
8. Bayer legt keine Bilanz zum Jubeln vor 

Der Traditionskonzern aus Leverkusen hat mit seiner Ankündigung, den Covid-19-Impfstoff von Curevac an seinem Standort Wuppertal produzieren zu wollen, mal wieder positive Schlagzeilen bekommen. Die anstehenden Zahlen für 2020 dürften aber eine eher triste Wirklichkeit zeigen: Unter dem Strich, soviel ist schon klar, stehen wegen der Glyphosat-Vergleichszahlungen und Wertminderungen auf Konzerngeschäfte milliardenschwere Verluste. Operativ dürfte die Dollarschwäche Bayer erheblich zugesetzt haben. Und die Dividende, so hat es der Finanzchef verkündet, wird am unteren Ende des Ausschüttungskorridors liegen und damit auch nicht für Freude sorgen.

>>> Donnerstag, 25. Februar; 07:30 Uhr


 
9. EU-Spitzen beraten erneut über Corona-Vorgehen 

Die weitere Zusammenarbeit in der Coronavirus-Pandemie wird einmal mehr ein bestimmendes Thema sein, wenn die EU-Staats- und Regierungschefs per Videokonferenz zu einem Sondergipfel zusammenkommen. Entscheidender Punkt dürfte dabei die Ausbreitung der neuen, ansteckenderen Virusmutationen sein. Für Verstimmung bei den Partnern hat bereits im Vorfeld der Schritt der Bundesregierung geführt, an den Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol harte Einreisebeschränkungen zu verhängen. Auch von der EU-Kommission kam bereits Kritik, der sich Bundeskanzlerin Angela Merkel stellen muss. Auf der Agenda stehen außerdem Fragen zu Sicherheit und Verteidigung sowie die Beziehungen zur südlichen Nachbarschaft.

>>> Donnerstag, 25. Februar; 15:00 Uhr

>>> Freitag, 26. Februar; 09:00 Uhr


 
10. Deutsche Telekom "sprintet" noch einmal 

Die Deutsche Telekom hat einmal mehr von der Konsolidierung von Sprint profitiert. Neun Monate trug der Zukauf zu den Geschäftszahlen 2020 bei, genug für einen ordentlichen Schub bei Umsatz und bereinigtem EBITDA. Unter dem Strich wird aber - zumindest unbereinigt - ein Gewinnrückgang erwartet. Dabei bietet der starke Euro Gegenwind bei der Umrechnung der Dollar-Erträge der wichtigsten Tochter T-Mobile US, die im vierten Quartal zudem kaum noch Gewinnwachstum aufwies. Auch die Dividende hat kein Potenzial, Investoren vom Hocker zu reißen. Es ist klar, dass es nicht mehr als die 60 Cent Mindestdividende geben wird. Abgesehen vom Sprint-Effekt dürften die Geschäftszahlen deshalb "normal-solide" ausfallen.

>>> Freitag, 26. Februar; 07:00 Uhr


 
11. Bei BASF interessieren die Aussichten 

Die wesentlichen Eckdaten 2020 hat BASF schon vor einem Monat verraten, nachdem Umsatz und operativer Gewinn die Markterwartungen bei weitem in den Schatten stellten, weil vor allem das zyklische Geschäft des Chemieriese erheblich stärker anzog, als selbst Optimisten geglaubt haben. Dies kam umso überraschender, als der Konzernchef Martin Brudermüller noch im Oktober milliardenschwere Wertminderungen vorgenommen hat - wegen schlechter Geschäftsaussichten für die Basischemie und für Geschäfte, die besonders von der Autobranche leben. Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für entscheidend, wenn BASF jetzt die Bilanz vorlegt. Analysten sind ganz klar auf positive Überraschungen eingestimmt.

>>> Freitag, 26. Februar; 07:00 Uhr


 
12. Volkswagen auf Rekordfahrt trotz Pandemie und Chip-Mangel 

Volkswagen hat sich vergangenes Jahr trotz des Gegenwinds von vielen Seiten äußerst robust entwickelt. Der Konzern dürfte ähnlich wie Daimler im vierten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn eingefahren haben. Es könnte sogar das Vierteljahr mit dem höchsten Ergebnis in der Firmengeschichte sein - trotz massiver Investitionen in Elektromobilität. Allem Anschein nach kommt auch der Zwölfmarkenkonzern nach dem Einbruch im Frühjahr viel besser durch die Pandemie als befürchtet. Abseits der Eckzahlen für den Konzern interessieren Investoren die Gedankenspiele um die Konzernstruktur - kommt (mittelfristig) der Börsengang von Porsche, was ist mit Ducati und Lamborghini? Dazu dürfte es am Freitag aber eher keine News geben.

>>> Freitag, 26. Februar

Mitarbeit: Britta Becks, Andreas Plecko, Jürgen Hesse, Andreas Kißler, Olaf Ridder, Hans Bentzien, Matthias Goldschmidt, Markus Klausen

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2021 09:34 ET (14:34 GMT)