NEW YORK (dpa-AFX) - Mit Verlusten wird der Dow Jones Industrial zum Wochenstart in New York erwartet. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den US-Leitindex mit minus 0,31 Prozent auf 26 589 Punkte.

Mitte vergangener Woche hatte der Dow getrieben von der Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff noch bis auf 27 071 Punkte zugelegt und damit den Kurseinbruch von Mitte Juni wieder wett gemacht, ehe die Kurse auch wegen der Sorgen um die heftige zweite Welle der Coronavirus-Erkrankung wieder etwas nachgaben.

"Der Druck auf die Politik wird natürlich durch die mittlerweile in den USA ausgebrochene zweite Viruswelle erhöht", schrieben am Montag die Devisenexperten der Commerzbank. Erste Spuren in der Wirtschaft seien bereits zu erkennen, wie der Index für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan am Freitag bewiesen habe.

Unter Druck stehen auch die 27 Staats- und Regierungschefs der EU am vierten Verhandlungstag beim Brüsseler Sondergipfel für das geplante milliardenschwere Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet nun einen Durchbruch. "Wir haben es noch nicht geschafft, aber die Dinge gehen in die richtige Richtung."

Am US-Aktienmarkt gab es vorbörslich Bewegung im Ölsektor. Chevron kauft den kleineren Konkurrenten Noble Energy für insgesamt rund fünf Milliarden Dollar und stemmt damit die erste größere Übernahme seit der Corona-Krise. Chevron gaben vor dem Börsenstart leicht nach, Noble Energy schnellten um rund zwölf Prozent hoch.

Im Ölsektor steht außerdem der Dienstleister Halliburton nach Quartalszahlen im Blick, dessen Papiere sich vorbörslich um gut sechs Prozent verteuerten. Die Umsätze im wichtigen nordamerikanischen Markt brachen im zweiten Jahresviertel indes ein, das Fracking-Geschäft macht Hallibuton zu schaffen.

Die Aktien von Biontech legten im vorbörslichen US-Handel um weitere acht Prozent zu. Der Haupthandel des Mainzer Biotech-Unternehmens findet an der US-Börse Nasdaq statt. Gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Pfizer hatte Biontech gemeldet, eine erste Liefervereinbarung mit Großbritannien zu einem gerade in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff geschlossen zu haben. Pfizer-Papiere gewannen vorbörslich mehr als drei Prozent./ajx/men