NEW YORK (dpa-AFX) - Mit dem fortgesetzten Anstieg der Ölpreise hat sich am Freitag auch der US-Aktienmarkt weiter erholt. Die Konjunkturdaten brachten kaum zusätzliche Impulse.

Der Dow Jones Industrial überwand wieder locker die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten. Allerdings bröckelten die Gewinne im Handelsverlauf etwas ab, so dass der US-Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor Börsenschluss nur noch um 1,06 Prozent zulegte auf 16 051,77 Punkte. Auf Wochensicht steht er damit 0,4 Prozent im Plus, hat damit allerdings seit Jahresbeginn immer noch knapp 8 Prozent eingebüßt.

Der marktbreite S&P-500-Index gewann am Freitag 1,75 Prozent auf 1901,62 Punkte und der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 2,44 Prozent auf 4243,75 Punkte vor.

Die Ölpreise der Sorten Brent und WTI bauten ihre Vortagesgewinne weiter kräftig aus und notieren nun wieder über der Marke von 31 US-Dollar je Barrel. Der Auftrieb hatte eingesetzt, nachdem am Donnerstag die Lagerbestände in den USA nicht so stark wie befürchtet gestiegen waren. Der Preisverfall beim "schwarzen Gold" hatte in den vergangenen Wochen weltweit Konjunktursorgen geschürt und die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Eine Trendwende beim Öl ist nach Expertenmeinung aber weiterhin nicht in Sicht.

Unter den Konjunkturdaten deuteten die Frühindikatoren darauf hin, dass sich die Wirtschaftsstimmung in den USA im Dezember wie erwartet etwas eintrübte. Zugleich überraschte im selben Monat ein Rekordanstieg beim Verkauf bestehender Häuser positiv.

Auf Unternehmensseite standen im Dow neben den Ölaktien ExxonMobil und Chevron , die um etwas mehr als 2 Prozent zulegten, auch die Papiere von American Express und General Electric (GE) im Blick.

Die Aktien von American Express sackten am Index-Ende um 12,26 Prozent ab. Dem Kreditkartenunternehmen brachen im Schlussquartal wegen höherer Kosten und einer mehrere hundert Millionen Dollar schweren Abschreibung die Gewinne ein. Unter dem Strich blieben in der Zeit von September bis Ende Dezember 899 Millionen US-Dollar als Überschuss übrig und damit 38 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Analyst Bill Carcache von der japanischen Bank Nomura verwies zudem auf den enttäuschenden Ausblick und den wachsenden Wettbewerbsdruck, weshalb er sein Kursziel von 79 auf 62 Dollar senkte.

GE litt im vierten Quartal unter der Flaute in der Ölbranche und dem starken Dollar. Der operative Gewinn sank daher und auch der Start ins neue Jahr verlief holprig, was den Aktien ein Minus von 1,45 Prozent eintrug.

Um 5,08 Prozent legten im S&P die Papiere von Schlumberger zu. Der weltgrößte Technik-Dienstleister in der Ölbranche baut als Reaktion auf den niedrigen Ölpreis weitere 10 000 Stellen ab. Insgesamt bedeutet dies seit dem Beginn des Ölpreisverfall einen 30 000 Stellen umfassenden Jobabbau. Allein im Schlussquartal 2015 belief sich der Nettoverlust des Unternehmens auf 1,016 Milliarden Dollar.

Die Zurückhaltung der Kunden in Europa bremsten das Geschäft der Kaffeehaus-Kette Starbucks aus, so dass Erlöse und operativer Gewinn in dieser Region im vergangenen Quartal sanken. Die Anleger reagierten verschnupft: Die Aktie pendelte im freundlichen Gesamtmarkt um ihren Vortagesschluss./ck/stb