Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt sieht sich zur Wochenmitte mit uneinheitlichen Vorgaben konfrontiert. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Verhandlungen über ein Konjunkturpaket zu stoppen und erst nach den Wahlen wieder aufzunehmen, hat die US-Börsen am Dienstag auf Talfahrt geschickt. In Asien scheint sich dagegen die Sichtweise durchzusetzen, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Entsprechend moderat fallen die Verluste aus bzw. haben zahlreiche Indizes ins Plus gedreht.

Marktteilnehmer zeigen sich überrascht über Trumps Entscheidung. Erst am gestrigen Dienstag hatte Fed-Präsident Jerome Powell betont, dass die US-Wirtschaft dringend weitere Unterstützung von Seiten der Fiskal- und Geldpolitik brauche, um die derzeitige Erholung im gleichen Tempo fortzusetzen. Erste Reaktionen von Marktexperten fielen denn auch eher negativ aus. Die Verhandlungen so kurz vor den Wahlen abzubrechen, könnte sich als schwerwiegender Fehler für Trump erweisen, unken zahlreiche Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI fällt gegen 8.20 Uhr um 0,25 Prozent zurück auf 10'207,66 Punkte. Von den 20 SMI-Werten geben alle bis auf Sika (+0,7%) nach.

Die Aktien der Bauchemie-Spezialistin profitieren von einem Analystenkommentar. Die Experten von Jefferies erwarten, dass sich die Umsatzentwicklung im dritten Quartal weiter verbessert habe. Zudem habe sich das Management am Investorentag mit Blick auf die Margen zuversichtlich gezeigt.

Auch Kühne+Nagel (+0,7%) werden vorbörslich nach einem Kommentar der Deutschen Bank gesucht. Wie auch die Mitbewerber dürfte der Logistiker von den sich verbessernden Volumentrends profitieren. Allerdings spreche weiterhin die hohe Bewertung und die unklare Politik bei der Kapitalallokation gegen das Unternehmen.

Zahlreiche Kurszielerhöhungen für den Hörsystem-Spezialisten Sonova (-0,3%) vermögen die Aktien dagegen nicht anzuschieben. Bereits am Vorabend hatten die Papiere durch Gewinnmitnahmen ins Minus gedreht.

Im breiten Markt behaupten sich noch Kudelski (+0,6%) nach einem Auftrag und Dufry (+0,2%) gegen den Trend. Beim Reisedetailhändler Dufry haben die Aktionäre am Vorabend an einer ausserordentlichen Generalversammlung allen Anträgen des Verwaltungsrats zugestimmt.

hr/rw