ZÜRICH (Dow Jones)--Zurückhaltung hat am Donnerstag den Handel am schweizerischen Aktienmarkt geprägt. Etwas Unterstützung kam von ermutigenden Konjunkturdaten: So ist der ifo-Index in Deutschland im August weniger stark gesunken als befürchtet, und das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) des zweiten Quartals wurde in zweiter Lesung nach oben revidiert, so dass sich nun sogar ein leichtes Wachstum ergab. Das US-BIP wurde zwar nicht ganz so deutlich nach oben revidiert wie angenommen, dafür ist der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum ungebrochen stark und die Beschäftigungslage nach wie vor gut.

Die Blicke der Anleger richteten sich jedoch auf das Zentralbankertreffen in Jackson Hole und den für Freitag angekündigten Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell. Es wird erwartet, dass er sich eher falkenhaft äußert.

Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 11.064 Punkte. Von den 20 SMI-Werten verbuchten 18 Kursgewinne, Verluste verzeichneten lediglich Novartis und Alcon. Umgesetzt wurden 23,3 (zuvor: 25,36) Millionen Aktien.

Novartis profitierten nur anfangs von den Börsenplänen des Pharmakonzerns für seine Tochter Sandoz. Allerdings meldeten sich im Laufe des Tages kritische Stimmen: Einige Analysten hätten es vorgezogen, wenn Novartis Sandoz verkauft und mit dem Erlös Schulden abgebaut hätte. Die Novartis-Aktie beendete den Handel 0,8 Prozent niedriger.

Bei der am Vortag stark gesuchten Alcon (-0,7%) wurden Gewinne mitgenommen. Ansonsten griffen die Anleger sowohl bei defensiven Werten wie Nestle (+0,5%) als auch bei Konjunkturzyklikern wie Holcim (+1,1%) oder Sika (+1,5%) zu.

Die Aktien der Banken Credit Suisse (+1,7%) und UBS (+1,5%) profitierten von den weiter gestiegenen Marktzinsen.

Swisscom gewannen 0,1 Prozent. Der Telekommunikationskonzern hatte sich im Glasfaser-Streit mit der zuständigen Regulierungsbehörde geeinigt.

Richemont (+1,1%) erhielten weiter Rückenwind vom Verkauf eines Anteils an dem Online-Händler Yoox-Net-a-Porter, den der Luxusgüterkonzern schon am Vortag bekanntgegeben hatte.

In der zweiten Reihe brachen die Aktien der Apothekengruppe Zur Rose um 14,7 Prozent ein. Beobachter machten dafür unter anderem die Unsicherheit um die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland verantwortlich.

Mit Enttäuschung wurden die Halbjahreszahlen des Versicherers Baloise (-5,7%) aufgenommen.

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August 25, 2022 11:45 ET (15:45 GMT)