WIEN (dpa-AFX) - Der österreichische Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach einer Stimmungseintrübung im Verlauf etwas leichter aus dem Handel verabschiedet. Der ATX fiel zum Handelsende um 0,06 Prozent auf 3366,27 Punkte. An den europäischen Leitbörsen gab es nach einem zögerlichen Start hingegen Kursgewinne.

Die Verlaufsgewinne an der Wall Street nach den deutlichen Vortagesabschlägen an den US-Börsen unterstützten auch die Aktienkurse diesseits des Atlantiks etwas. International fehlten fundamentale Konjunkturnachrichten. Am Vortag hatten noch unerwartet hohe US-Inflationszahlen für Sorgenfalten bei den Aktienanlegern gesorgt.

In Wien rückten unter den Schwergewichten die Aktien von Andritz um 4,3 Prozent vor. Erste Group verloren hingegen 1,4 Prozent. Zudem gab es von mehreren Unternehmen Neuigkeiten.

Die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) verbuchten ein Minus von 0,1 Prozent. RBI will sich von ihrer belarussischen Tochter Priorbank trennen und befindet sich in dazu "fortgeschrittenen Verhandlungen" mit der emiratischen Soven 1 Holding. Die Veräußerung würde den Ausstieg von RBI aus dem Markt bedeuten. Gleichermaßen ginge damit ein Verlust in Höhe von 225 Millionen Euro auf Konzernebene einher. Dieser ergebe sich aus der Differenz zwischen Buchwert des Eigenkapitals und dem erwarteten Kaufpreis.

Die Verbund-Titel schlossen ebenfalls mit minus 0,1 Prozent. Der teilstaatliche Energie-Konzern will für 2023 mit 4,15 Euro eine höhere Dividende zahlen als im Jahr davor. Für 2022 3,60 Euro ausgeschüttet worden. Die Analysten von Erste Group schrieben in einer ersten Reaktion von positiven Nachrichten. Der Dividendenvorschlag liege über den eigenen und den Markterwartungen, hieß es weiter von den Experten. Beim Branchenkollegen EVN gab es ein deutliches Kursplus von 2,2 Prozent.

Mit Zahlenvorlagen rückten zudem Telekom Austria und Eurotelesites ins Blickfeld der Akteure. Der Telefonkonzern hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ein Nettoergebnis von 646 Millionen erzielt. Das entspricht einem Plus von 1,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte um 4,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro hoch. Die Analysten von Erste Group hoben vor allem die starke Entwicklung des operativen Ergebnisses (Ebitda) im 4. Quartal hervor und erwarteten eine positive Marktreaktion. Die Telekom-Titel gaben jedoch um 0,8 Prozent nach.

Am Dienstagabend hatte die erst seit Herbst börsennotierte, aus der A1 Telekom Austria Group herausgelöste, teilstaatliche Sendemastenfirma Eurotelesites von ihrer Geschäftsentwicklung berichtet. Auf einer Pro-forma-Basis für das Gesamtjahr 2023 gab es einen Umsatzanstieg von 6 Prozent auf 246 Millionen Euro. Die Papiere gaben um 0,3 Prozent nach.

Der Flughafen Wien errichtet bis 2027 die an den Terminal 3 anschließende Süderweiterung und nimmt dafür 420 Millionen Euro in die Hand. Auf 70 000 Quadratmetern sollen mehr als 30 neue Einkaufs- und Gastronomieangebote, mehr Aufenthaltszonen, Lounges, eine moderne Sicherheitskontrolle sowie 18 Busgates entstehen. Das Projekt laufe seit Juli 2023, nun starte die intensive Bauphase, hieß es von Unternehmensseite. Die Aktie verlor 0,6 Prozent.

Marinomed-Aktien gaben bei sehr dünnen Handelsumsätzen um 1,2 Prozent nach. Das niederösterreichische Biotech-Unternehmen hat im Vorjahr voraussichtlich einen Umsatz von 9,2 Millionen Euro erwirtschaftet, nach 11,3 Millionen Euro im Jahr davor./ste/sto/APA/he