BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will sich bei einem Videogipfel an diesem Donnerstag für eine enge Abstimmung in der EU bei der Bekämpfung von neuen Varianten des Corona-Virus einsetzen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte der Deutschen Welle: "Wenn wir gemeinsam mit unseren Nachbarländern auch die Mutationen niedrig halten wollen, müssen wir alle synchron handeln." Als Ziel nannte er, Grenzschließungen zu vermeiden. "Deshalb ist es ganz wichtig, dass im Europäischen Rat Vorsorge getroffen wird. Dass wir jetzt alle gemeinsam die Mutation möglichst stark unterdrücken."

Der Videogipfel der 27 EU-Staaten beginnt am Donnerstagabend. Dabei suchen Bundeskanzlerin Angela Merkel (ebenfalls CDU) und ihre EU-Kollegen eine gemeinsame Linie im weiteren Kampf gegen die Pandemie. Aktuell gibt es wegen der zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten bei vielen EU-Staaten große Sorgen, weil diese Mutationen ansteckender sind. Befürchtet wird, dass EU-Staaten zum Selbstschutz Grenzen abriegeln könnten. Dies könnte den Austausch von Waren im Binnenmarkt bremsen.

Braun äußerte sich überzeugt, dass mit den beschlossenen Maßnahmen in Deutschland ein Inzidenzwert unter 50 pro 100 000 Einwohner pro Woche erreicht werden kann. "Diesen Erfolg müssen wir dann auch verteidigen." Der Kanzleramtschef zeigte sich zuversichtlich, "dass wir mit den Effekten vom Frühling und Impfen zur Normalität zurückkehren und dass nicht erneut, insbesondere nicht durch eine ansteckende Virusmutation, Probleme kommen, die dann noch schwerer zu beherrschen sind."/cs/DP/he