BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung kann noch keinen konkreten deutschen Hilfsbeitrag für die Waldbrandgebiete am Amazonas benennen. Regierungssprecher Steffen Seibert wies am Mittwoch in Berlin daraufhin, dass beim G7-Gipfel in Biarritz vereinbart worden sei, mit allen betroffenen Ländern der Region in Kontakt zu treten, um abzufragen, welchen Bedarf an Hilfe diese bräuchten.

"Es ist Brüssel, das diesen Bedarf und dann auch die Deckung dieses Bedarfs koordinieren wird, und was Deutschland betrifft, werden wir das tun, was der Bedarf erfordert", sagte Seibert. Konkrete Summen nannte er nicht. Zuerst einmal gehe es jetzt darum, herauszufinden, was getan werden könne und dann werde man entscheiden, wie man dazu beitragen könne. "Wir stehen bereit, Brasilien und die anderen Länder bei den Bemühungen, diese schwere Krise rasch zu bewältigen, zu unterstützen."

Wegen der Umweltpolitik von Brasiliens Präsident Bolsonaro treten einige europäische Länder inzwischen bei der Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Südamerika (Mercosur) auf die Bremse. Mit dem Mercosur-Vertrag soll die größte Freihandelszone der Welt aufgebaut werden. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte der "Welt" zum Thema gesagt, "Brasilien hat sich mit Abschluss des Mercosur-Abkommens zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft bekannt". Wenn das Land dieser Verpflichtung nicht nachkomme, werde man nicht tatenlos zuschauen.

Seibert sagte dazu am Mittwoch auf Nachfrage, die Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsklauseln im Mercosur-EU-Abkommen seien "uns sogar besonders wichtig, denn wir haben uns bei der Aushandlung des Abkommens sehr dafür eingesetzt und natürlich heißt das, dass man genau hinschauen wird, ob die eingehalten werden"./jr/DP/nas