Hier ist die Kurzbeschreibung von Davos.

WAS PASSIERT BEIM WEF?

Die Wurzeln des WEF reichen bis ins Jahr 1971 zurück, als sein Gründer Klaus Schwab Führungskräfte europäischer Unternehmen in den damals noch winzigen Skiort Davos, hoch in den Schweizer Alpen, einlud.

Schwabs Ziel war es, ein Forum für politische Entscheidungsträger und Top-Manager von Unternehmen zu schaffen, um wichtige globale Themen anzusprechen und bewährte Praktiken für Führung und Management zu erlernen.

Die Delegierten, von denen einige mit den begehrten weißen Badges ausgestattet sind, die einen besseren Zugang ermöglichen, nehmen von Dienstag bis Freitag an den Panels und Reden im Kongresszentrum teil.

Ein Großteil des Geschehens spielt sich jedoch außerhalb ab. Bilaterale Treffen zwischen Staatsoberhäuptern und Unternehmenschefs nehmen einen Großteil ihres Zeitplans in Anspruch.

Auf der Hauptpromenade von Davos werden Ladenfronten und Restaurants von Unternehmen und Nationen übernommen und zu Veranstaltungsorten für Partys und Diskussionsrunden, die Teilnehmer und Medien anziehen.

Die exklusivsten Zusammenkünfte finden oft abseits der Hauptstraße bei Dinnerpartys, Kamingesprächen und Cocktailempfängen statt.

WER NIMMT AN DAVOS TEIL?

Mehr als 600 CEOs werden in der Stadt sein, darunter Führungskräfte der Wall Street wie Jamie Dimon von JP Morgan, David Solomon von Goldman Sachs und James Gorman von Morgan Stanley.

Da der Klimawandel ganz oben auf der Tagesordnung steht, sind die Chefs der großen Energieunternehmen nach einer COVID-bedingten Pause wieder dabei.

Unter den 51 anwesenden Staatsoberhäuptern befinden sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Präsidenten von Spanien, Südkorea, Polen und den Philippinen. Weitere 56 Finanzminister, 19 Zentralbankgouverneure, 30 Handelsminister und 35 Außenminister werden sich ebenfalls auf den Weg in die Berge machen.

Idris Elba und Sabrina Dhowre Elba, der Cellist Yo-Yo Ma, Renee Fleming, wil.i.am und der Social Media-Star Nas Daly nehmen ebenfalls teil.

Die Russen sind nicht anwesend, aber die Ukraine, die den letztjährigen Gipfel dominierte, hat eine weitere hochrangige Delegation und mehrere Sitzungen zum Thema Krieg stehen auf der Tagesordnung.

Weitere Teilnehmer sind die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und der chinesische Vizepremier Liu He.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus und Zentralbanker wie der indische Raghuram Rajan stehen ebenfalls auf der Liste.

Unklar ist, ob die Klimaaktivistin Greta Thunberg auf die Piste zurückkehren wird.

WAS STEHT AUF DER TAGESORDNUNG?

Das diesjährige Thema 'Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt' ist eine Anspielung auf die tektonische Verschiebung der globalen Märkte und politischen Beziehungen, die seit der Pandemie stattgefunden hat.

Die jährliche Veranstaltung galt einst als Cheerleader für die Globalisierung. Jetzt trifft sich die globale Elite vor dem Hintergrund von Protektionismus, einem Krieg, der die politischen Allianzen belastet und die ideologischen Gräben vertieft hat.

Steigende Zinssätze und eine Krise der Lebenshaltungskosten drohen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf die Dinge im eigenen Land zu lenken.

Der Klimawandel steht in der WEF-Umfrage zu den globalen Risiken an erster Stelle und die Führungskräfte von Energieunternehmen werden sich auf dem Forum mit Klimaaktivisten und Umweltministern treffen.

Weitere Themen sind die Lebenshaltungskosten, der angespannte Arbeitsmarkt, Naturkatastrophen und extreme Wetterereignisse, die Frage, wie eine globale Rezession im Jahr 2023 verhindert werden kann, das Wiederaufleben von COVID-Infektionen in vielen Ländern, die Energiekrise und der bevorstehende erste Jahrestag des russischen Krieges in der Ukraine.

Das WEF ist nicht ohne seine Gegner. In den letzten Jahren wurde es von Aktivisten und Kommentatoren als Talkshow für den Jetset kritisiert, die die globalen Kohlenstoffemissionen nur noch erhöht.