"Wir werden die Menschen und die kleinen und mittleren Unternehmen um deutlich mehr als 30 Milliarden Euro entlasten", sagte Lindner der Zeitung Bild am Sonntag.

Lindner wies darauf hin, dass der Haushalt 2022 noch von der Vorgängerregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgestellt worden sei. Sein Entwurf für 2023 werde Entlastungen etwa bei den Rentenversicherungsbeiträgen und das Ende des Strompreiszuschlags enthalten.

Lindner, der Vorsitzende der fiskalisch vorsichtigen Freien Demokraten (FDP), sagte unterdessen, er habe seine Kabinettskollegen aufgefordert, die Ausgabenprojekte ihrer Ministerien zu überprüfen.

"Wir müssen zu soliden öffentlichen Finanzen zurückkehren. Wir haben eine Verantwortung gegenüber der jungen Generation", sagte er.

Lindner sagte, eine Möglichkeit, Einsparungen zu erzielen, wäre der Verzicht auf den Bau eines neuen Regierungsterminals am Berliner Flughafen BER, das 50 Millionen Euro kosten soll. Er schlug vor, dass ein provisorisches Gebäude dauerhaft genutzt werden könnte.

Der Minister plant auch ein Steuergesetz, um Unternehmen bei der Bewältigung der anhaltenden Coronavirus-Pandemie zu helfen. So sollen sie Verluste in den Jahren 2022 und 2023 mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen können.

Aufgrund der Pandemie hat sich die Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz darauf geeinigt, 2022 zum dritten Mal in Folge eine Notstandsklausel im Grundgesetz zu nutzen, um Schuldengrenzen auszusetzen und eine Neuverschuldung von 100 Milliarden Euro zu ermöglichen.

Ab 2023 will die Koalition zur Schuldenbremse im Grundgesetz zurückkehren, die die Neuverschuldung auf einen winzigen Bruchteil der Wirtschaftsleistung begrenzt.

(1 Dollar = 0,8797 Euro)