NEW YORK (awp international) - Der Euro hat sich am Donnerstag nach dem Zinsentscheid der EZB auf eine Berg- und Talfahrt begeben. Zunächst erreichte er aufgrund des erwartungsgemäss unveränderten Leitzinses sein Tageshoch nahe 1,068 US-Dollar, bevor Äusserungen von Mario Draghi ihn im Tief bis knapp unter die Marke von 1,06 Dollar drückten. Zuletzt zeigte sich die Gemeinschaftswährung mit 1,0656 Dollar wieder leicht davon erholt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0668 (Mittwoch: 1,0664) Dollar festgesetzt.

Eine ähnlich Bewegung wie der Euro machte auch der Franken zum US-Dollar. USD/CHF notierte am späten Abend bei 1,0076 nach 1,0109 am frühen Abend bzw. 1,0055 zur Mittagszeit. EUR/CHF bewegte sich derweil per Saldo relativ wenig und notierte am Abend bei 1,0735 nach 1,0725 zur Mittagszeit.

Unter Druck geriet der Euro, weil EZB-Präsident Draghi im Anschluss an die reguläre Zinssitzung die zuletzt gestiegene Inflation mit der Bemerkung herunterspielte, es handele sich nicht um einen überzeugenden Anstieg auf breiter Front. Vielmehr seien vor allem gestiegene Energiepreise für den Preiszuwachs verantwortlich. Über eine Straffung des extrem lockeren Kurses habe der Zentralbankrat deshalb nicht diskutiert.

Der Dollar dagegen erhielt zusätzlichen Rückenwind von überzeugenden amerikanischen Konjunkturdaten. Bereits am Mittwochabend hatte die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, der US-Währung einen Schub verliehen, indem sie für dieses Jahr gleich mehrere Zinsanhebungen andeutete. Fachleute weisen bereits seit längerem darauf hin, dass die unterschiedliche geldpolitische Ausrichtung in den USA und im Euroraum den Dollar weiter stärken und den Euro schwächen dürfte.

/bgf/tos/tih/he