FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag zwischenzeitlich zugelegt und ist erneut auf einen neunmonatigen Höchststand gestiegen. Im Hoch notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,0929 US-Dollar. Damit wurde der jüngste Höchststand seit April 2022 leicht übertroffen. Am Mittag kostet ein Euro dann 1,0905 Dollar.

Das Euro-Franken-Paar hat sich seit dem frühen Handel leicht abgeschwächt. Vorübergehend notierte die Gemeinschaftswährung gar wieder leicht unter der Parität. Sie erholte sich aber rasch wieder und kostet aktuell 1,0004 nach 1,0018 Franken am Morgen. Der US-Dollar verharrt dagegen mit 0,9175 Franken praktisch auf dem Stand vom Morgen bzw. vom Vorabend.

Unterstützung erhält der Euro seit einiger Zeit durch unterschiedliche Erwartungen an die Geldpolitik der Eurozone und der USA. Während die US-Notenbank Fed auf eine abermalige Verlangsamung ihres Straffungstempos zusteuert, dürfte die EZB ihr Zinserhöhungstempo vorerst beibehalten. Im Ergebnis würde die Entwicklung dazu führen, dass sich der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA etwas einengt. Von dieser Erwartung profitiert der Euro schon jetzt.

Am Nachmittag richten sich die Blicke auf Wachstumsdaten aus den USA. Die Regierung veröffentlicht erste Zahlen für das Schlussquartal 2022. Es wird mit einem soliden Wachstum gerechnet. Für das laufende Jahr stellen sich dagegen viele Fachleute die Frage, ob die grösste Volkswirtschaft der Welt in die Rezession rutscht. Jüngste Konjunkturdaten sind schwach ausgefallen. Ein wichtiger Belastungsfaktor sind die kräftigen Zinsanhebungen der US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation.

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