BERLIN (dpa-AFX) - Aus Sicht des Deutschen Ethikrates kann unter bestimmten Umständen über eine "bereichsbezogene Impfpflicht" nachgedacht werden. "Wir haben eine allgemeine Impfpflicht aus ethischen Gründen ausgeschlossen", sagte die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx am Dienstagabend gegenüber den ARD-"Tagesthemen". Der Ethikrat habe aber auch erklärt, dass unter bestimmten Umständen über eine "bereichsbezogene Impfpflicht" nachzudenken sei.

Dabei ginge es etwa um die Versorgung von Patienten, die man nicht anders schützen kann, "als dass die Menschen, die sie versorgen, geimpft sind." Die andere Bedingung für das Nachdenken über eine Impfpflicht sei, dass "wir noch sehr viel mehr Wissen bräuchten, dass die Impfung dafür sorgt, dass die geimpfte Person niemanden mehr anstecken kann".

CSU-Chef Markus Söder hatte eine Impfpflicht für Pflegekräfte zum Thema gemacht. Buyx sagte dazu: "Es wäre sehr sorgsam zu prüfen, ob eine Situation besteht, in der es keine andere Möglichkeit gibt, als über eine solche Impfpflicht nachzudenken." Und weiter: "Wir haben das nicht vollständig ausgeschlossen."/sax/DP/he