Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Das Europäische Parlament verspricht sich von Joe Biden als neuem US-Präsidenten einen Schub für die zuletzt belasteten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den USA.

Bernhard Lange (SPD), Abgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, sagte, dass die Wahl von Biden definitiv ein Neubeginn für die transatlantischen Beziehungen sei und den "Beginn einer Partnerschaft für fairen und nachhaltigen Handel" markiere. "Ich hoffe, dass die Führung von Präsident Biden zu einer 'Renaissance des Multilateralismus' führen wird", so Lange.

In einem ersten Schritt sollten sich die USA wieder in der Welthandelsorganisation WTO engagieren und der Nominierung der WTO-Generaldirektorin von Ngozi Okonjo-Iweala zustimmen. Auch erhofft er sich Fortschritte beim Zollstreit. "In unseren bilateralen Beziehungen sollten die USA die unfairen Zölle beenden, die sich gegen Aluminium und Stahl aus der EU richten. Wir sollten auch den Airbus-Boeing-Streit beilegen, der unseren Volkswirtschaften schon zu lange geschadet hat", so Lange.

Auch setze er große Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit in der Handelspolitik, die die Interessen der Arbeitnehmer in den Mittelpunkt stelle, sowie auf eine Förderung der Umweltgerechtigkeit durch die Handelspolitik der USA.


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David McAllister, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament, sagte, die transatlantische Kooperation könne nur besser werden.

"In einer Zeit des Wettbewerbs zwischen den Systemen müssen wir Allianzen mit Partnern anstreben, die ähnliche Vorstellungen von der Welt haben. Dazu gehören die Vereinigten Staaten von Amerika. Es geht darum, europäischer zu werden und transatlantisch zu bleiben", so McAllister.

Der Abgeordnete Reinhard Bütikofer, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Vorsitzender der China-Delegation, betonte, dass eine gute transatlantische Zusammenarbeit bei der China-Strategie dringend notwendig sei.

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January 19, 2021 08:19 ET (13:19 GMT)