FRANKFURT (Dow Jones)--Im Sog schwacher Vorgaben geht es an den europäischen Aktienmärkten nach unten gehen. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.274 Punkte und notiert damit weiter über dem Wochenstart am Montag. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 4.205 Punkte. Schlusslicht ist der Subindex der Lebensmittel- und Getränkehersteller mit einem Abschlag von 2,1 Prozent. Er wird gedrückt vom Minus von 11 Prozent bei Diageo. Der Dollar verteidigt die Gewinne, die er am Vortag eingefahren hatte, der Euro geht mit 1,0670 Dollar um.

Insbesondere wieder deutlicher gestiegene US-Marktzinsen hatten an der Wall Street für eine schwächere Tendenz gesorgt. Zum Anstieg bei den US-Anleiherenditen trug neben einer eher schwach verlaufenen Auktion neuer US-Anleihen ein eher falkenhafter Auftrit von US-Notenbankchef Powell beim Internationalen Währungsfonds bei. Dort hatte Powell einmal mehr betont, dass die Fed nicht zögern werde, weiter zu straffen, wenn es notwendig sein sollte und man nicht sicher sei, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken.

Für Einzelwerte kommen die Impulse auch zum Wochenausklang von der Berichtssaison. Allianz sind nach Zahlen mit einem Plus von 2,8 Prozent Hauptgewinner im DAX. Der Betriebsgewinn des Versicherers habe im dritten Quartal die Erwartungen um 8 Prozent geschlagen, auch wenn das Ergebnis wegen höherer Naturkatastrophenschäden auf Jahressicht 15 Prozent niedriger ausgefallen sei, urteilt Citi.

Richemont (-5,6%) stehen dagegen unter Druck. Der Luxusgüterhersteller ist in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres langsamer gewachsen. Dazu spricht Richemont von einem unbeständigen Umfeld und globalen Unsicherheiten. Im Fahrwasser geben auch LVMH, Kering und Burberry kräftig nach.

Diageo erleben laut Marktexperten der stärkste Tageseinbruch seit mehr als drei Jahren. Der Spirituosenhersteller hat seine kurz- und mittelfristige Prognose gesenkt aufgrund einer schwächeren Leistung in Lateinamerika und der Karibik. Im Sog verlieren Pernod Ricard 4,4 und Remy Cointreau 3,3 Prozent.


 
Zweite Reihe aus Deutschland überzeugt nicht 

Die Geschäftsberichte aus der zweiten Reihe in Deutschland können zum Wochenschluss nicht überzeugen. So ist das IT-Unternehmen Bechtle (-5,7%) im dritten Quartal nicht so kräftig gewachsen wie erwartet. Gleichwohl wurde die Jahresprognose bestätigt.

Auch Jungheinrich (-6,1%) hat unterhalb der Erwartungen abgeschnitten. Die Analysten von Baader heben den Rückgang beim Auftragseingang um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal hervor. Zudem verweisen sie auf die im Jahresvergleich niedrigere Gewinnmarge. Im Sog von Jungheinrich geben Kion um knapp 3 Prozent nach.

Die Drittquartalszahlen von United Internet (-1,9 %) werden von der DZ Bank als solide bezeichnet, wenngleich die Konsenserwartung minimal verfehlt worden sei. United Internet hat zudem den Gesamtjahresausblick minimal angehoben. Laut der DZ ist dafür die Geschäftsentwicklung bei der Tochter Ionos (-2,5%) ursächlich. Mit 1&1 (-1,9%) gibt die Aktie einer weiteren Tochter von United Internet ebenfalls nach. Der Telekomdienstleister ist in den ersten neun Monaten 2023 zwar leicht gewachsen, musste wegen der Kosten für den Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes aber einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Der Gasfederhersteller Stabilus (-3,1%) hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 zwar ordentlich gesteigert, musste beim Gewinn aber einen kleinen Rückgang hinnehmen.

In der dritten Reihe geht es für Brockhaus Technologies um 5 Prozent nach oben. Das Unternehmen peilt nun für das Gesamtjahr das obere Ende der für den Umsatz prognostizierten Spanne an.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.205,50        -0,6%      -23,70     +10,9% 
Stoxx-50                3.890,41        -0,4%      -16,62      +6,5% 
DAX                    15.274,51        -0,5%      -78,03      +9,7% 
MDAX                   25.343,70        -1,8%     -475,96      +0,9% 
TecDAX                  2.982,27        -1,4%      -40,98      +2,1% 
SDAX                   12.754,93        -1,5%     -193,48      +7,0% 
FTSE                    7.405,47        -0,7%      -50,20      +0,1% 
CAC                     7.063,62        -0,7%      -50,04      +9,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,71                    +0,06      +0,14 
US-Zehnjahresrendite        4,60                    -0,02      +0,72 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:17  Mi, 17:25    % YTD 
EUR/USD                   1,0671        +0,0%      1,0704     1,0708    -0,3% 
EUR/JPY                   161,54        +0,1%      161,52     161,41   +15,1% 
EUR/CHF                   0,9635        +0,0%      0,9632     0,9617    -2,7% 
EUR/GBP                   0,8733        +0,0%      0,8717     0,8710    -1,3% 
USD/JPY                   151,39        +0,1%      150,89     150,75   +15,5% 
GBP/USD                   1,2218        -0,0%      1,2280     1,2295    +1,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,3029        +0,1%      7,2932     7,2822    +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                36.514,14        -0,1%   36.727,74  35.227,29  +120,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  76,27        75,74       +0,7%      +0,53    -1,4% 
Brent/ICE                  80,57        80,01       +0,7%      +0,56    -1,3% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 46,625        48,51       -3,9%      -1,88   -46,1% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.955,18     1.958,60       -0,2%      -3,43    +7,2% 
Silber (Spot)              22,64        23,03       -1,7%      -0,39    -5,5% 
Platin (Spot)             859,32       862,00       -0,3%      -2,68   -19,5% 
Kupfer-Future               3,63         3,64       -0,4%      -0,01    -4,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 
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November 10, 2023 04:12 ET (09:12 GMT)