Der Preisdruck in Indien lässt zwar nach, aber vorübergehende Preissteigerungen bei Lebensmitteln bremsen einen schnelleren Rückgang der Gesamtinflation in Richtung des 4%-Ziels der Zentralbank, so die Reserve Bank of India (RBI) in ihrem am Dienstag veröffentlichten Bulletin für März.

"Die Inflation ebbt ab. Der stetige Rückgang der Kerninflation hätte die Gesamtinflation noch früher und schneller in Richtung des Ziels von 4% gebracht, wenn nicht immer wieder kurzzeitige Preisausschläge bei Lebensmitteln aufgetreten wären", so die RBI in einem Artikel des Bulletins.

Die Geldpolitik muss weiterhin auf Risikominimierung ausgerichtet sein, um die Inflation in Richtung des Ziels zu lenken und gleichzeitig die Wachstumsdynamik aufrechtzuerhalten, hieß es.

Die Einzelhandelsinflation in Indien lag im Februar bei 5,09%, verglichen mit 5,1% im Januar. Die Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden, lag nach Schätzungen von Wirtschaftsexperten im Februar bei 3,3%-3,4%.

Die Inflationswerte für Januar und Februar deuteten darauf hin, dass sich die winterliche Entspannung bei den Gemüsepreisen als "oberflächlich und kurzlebig" erwies, so die RBI.

Während die globalen Volkswirtschaften mit geopolitischen und extremen Wetterrisiken konfrontiert sind, befindet sich die indische Wirtschaft in einer günstigen makroökonomischen Konfiguration, die als Ausgangspunkt für eine Beschleunigung des Wachstumskurses dienen kann, so die Zentralbank.

Im Zeitraum 2021-24 lag das Wachstum der indischen Wirtschaft im Durchschnitt bei über 8%, und die zugrunde liegenden Fundamentaldaten deuten darauf hin, dass dies beibehalten und sogar noch ausgebaut werden kann, so die Zentralbank.

"Die hohe Sichtbarkeit der strukturellen Nachfrage und die gesünderen Bilanzen der Unternehmen und Banken werden wahrscheinlich die treibenden Kräfte für das künftige Wachstum sein.

Die Gesamtnachfrage im dritten Quartal 2023-24 war investitionsgetrieben, wobei es einige Anzeichen für eine Wiederbelebung des privaten Investitionszyklus gab, während Hochfrequenzindikatoren auf eine anhaltende Belebung der Binnennachfrage hinweisen, so die RBI.

In der Zwischenzeit sei das Leistungsbilanzdefizit des Landes bescheiden und die externen Puffer seien weiterhin widerstandsfähig.