Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ AKTIENMÄRKTE (18:29 Uhr) +++++


INDEX             Stand      +-%  +-% YTD 
EuroStoxx50    3.464,64   -0,84%  -19,40% 
Stoxx50        3.396,65   -0,54%  -11,05% 
DAX           13.144,28   -1,11%  -17,25% 
FTSE           7.095,93   -0,78%   -3,15% 
CAC            5.916,63   -0,81%  -17,28% 
DJIA          30.537,54   +0,02%  -15,96% 
S&P-500        3.769,11   +0,11%  -20,92% 
Nasdaq-Comp.  11.091,71   +0,20%  -29,10% 
Nasdaq-100    11.574,76   +0,24%  -29,08% 
Nikkei-225    26.149,55   -0,37%   -9,18% 
EUREX             Stand  +-Ticks 
Bund-Future      145,05     +167 
 

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++


ROHÖL           zuletzt   VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        106,16      109,52  -3,1%    -3,36  +47,1% 
Brent/ICE        111,37      114,65  -2,9%    -3,28  +47,6% 
GAS                      VT-Schluss         +/- EUR 
Dutch TTF        126,30      126,00  +0,6%     0,74  +51,9% 
 
METALLE         zuletzt      Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.837,05    1.833,01  +0,2%    +4,04   +0,4% 
Silber (Spot)     21,46       21,69  -1,1%    -0,23   -8,0% 
Platin (Spot)    933,00      942,04  -1,0%    -9,04   -3,9% 
Kupfer-Future      3,94        4,04  -2,3%    -0,09  -11,2% 
 

Die Ölpreise geben mit den Rezessionssorgen deutlich nach. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI fällt um 3,1 Prozent, der Brent-Preis notiert 2,9 Prozent niedriger. US-Präsident Joe Biden plant derweil nach Angaben hochrangiger Regierungsbeamter, eine dreimonatige Aussetzung der Bundessteuern auf Benzin und Diesel zu fordern, um gegen die rekordhohen Benzinpreise im Land vorzugehen.

+++++ FINANZMARKT USA +++++

Die US-Börsen haben im frühen Verlauf ins Plus gedreht, nachdem sie mit Abschlägen in den Handel gestartet waren. Mit Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell erholte sich der Aktienmarkt. Er hält zwar an der Inflationsbekämpfung fest. Doch betonte er, die US-Wirtschaft sei sehr stark und gut aufgestellt, um eine straffere Geldpolitik zu bewältigen. Die Fed wolle keine Rezession verursachen. Einem Fed-Forschungspapier zufolge besteht für die US-Wirtschaft in den nächsten ein bis zwei Jahren ein erhöhtes Rezessionsrisiko, da die Ungleichgewichte auf den Märkten für Waren und Dienstleistungen, einschließlich des Arbeitsmarktes, zunehmen. Die Aktie von Meta Platforms, der Mutter von Facebook, legt 0,7 Prozent zu. Der Konzern hat sich nach einer kritischen Untersuchung der Online-Unternehmenswerbepraktiken durch US-Bundesbehörden bereit erklärt, die Grundlagen des Systems zu ändern. Der Pharmakonzern Merck & Co. (+2,2%) hat in den USA eine weitere Zulassung für seinen Pneumokokken-Impfstoff Vaxneuvance erhalten. Wie das Unternehmen mitteilte, hat die US-Arzneimittelbehörde FDA die Anwendung für Kinder und Säuglinge im Alter von sechs Wochen genehmigt. La-Z-Boy rücken um 8,8 Prozent vor, nachdem der Inneneinrichter Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal vorgelegt hat. Korn Ferry steigen um 3,2 Prozent. Der Personaldienstleister hat mit Umsatz und Ergebnis in seinem vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen und einen Rekordgewinn eingefahren. Zudem gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++


- US 
    22:30 US/Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten 
          American Petroleum Institute (API) 
 

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Europas Börsen haben mit Verlusten geschlossen. Belastend wirkten anhaltende Rezessionsängste. Sorgen macht man sich vor allem über die deutsche Wirtschaft. Nach den drastisch gesenkten Wachstumsprognosen der Institute könnte nun sogar die Stufe Zwei der Warnstufen bei der Gasversorgung bevorstehen. Vor allem für die Chemie-Industrie könnte dies zu Produktionseinschränkungen führen. Die Indizes erholten sich am Nachmittag mit Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats. Powell hatte sich wie erwartet klar zur Inflationsbekämpfung bekannt, zugleich wolle man aber keine Rezession auslösen. Für BASF ging es nach Kommentaren zum zweiten Halbjahr um 5,8 Prozent nach unten. Dieses wird laut Vorstandschef Martin Brudermüller schwieriger als das erste Halbjahr. Autotitel wurden gemieden: BMW verloren 1,9 Prozent, Continental 2,3 Prozent, Daimler Truck 3,8 Prozent. Gegen den Trend stiegen Uniper um 6 Prozent. "Uniper werden möglicherweise auch von der Umstellung der Gas-Verstromung auf Kohle gestützt", so ein Marktteilnehmer. Stahlaktien standen im Blick mit Konjunktursorgen, einer negativen Studie von JP Morgan und einem EU-Gerichtsentscheid: Das Verbot eines Zusammenschlusses der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit der indischen Tata Steel durch die EU-Kommission war rechtmäßig. Zudem lastete ein Studie von JP Morgan über der Stahlindustrie. Thyssenkrupp fielen 8 Prozent, Arcelor 9,6 Prozent. Salzgitter schlossen 11,1 Prozent niedriger, und das obgleich der Stahlkonzern die Prognose für das laufende Jahr deutlich nach oben nahm. Bayer gaben 2,1 Prozent nach. Wie am Vortag bekannt wurde, wird der Supreme Court in den USA sich nicht mit einem Berufungsantrag von Bayer im Fall Edwin Hardeman befassen. Damit ist ein schnelles Ende der Glyphosat-Thematik nicht in Sicht. Saipem brachen um 21,6 Prozent ein. Das italienische Energie-Unternehmen will sich 2 Milliarden Euro frisches Kapital besorgen. Hugo Boss stiegen 0,2 Prozent, die britische Frasers Group hat ihre Investition aufgestockt. Laut Stimmrechtsmitteilung hält Frasers nun eine Beteiligung von 4,9 Prozent.

+++++ DEVISEN +++++


                      zuletzt  +/- %  Mi, 7:40 Uhr  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0588  +0,5%        1,0496         1,0555   -6,9% 
EUR/JPY                144,12  +0,1%        142,99         143,77  +10,1% 
EUR/CHF                1,0184  +0,1%        1,0160         1,0182   -1,8% 
EUR/GBP                0,8619  +0,5%        0,8579         0,8598   +2,6% 
USD/JPY                136,12  -0,4%        136,24         136,22  +18,3% 
GBP/USD                1,2284  +0,0%        1,2235         1,2276   -9,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,7075  +0,2%        6,7226         6,6883   +5,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.138,37  -3,9%     20.468,51      21.508,27  -56,4% 
 

Am Devisenmarkt gibt der Dollar mit den Aussagen von Powell nach. Der Dollarindex fällt um 0,4 Prozent.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Die Zuversicht vom Vortag an den ostasiatischen Börsen ist bereits wieder verflogen. Ohnehin hatten Marktteilnehmer hinter den Aufschlägen kaum mehr als eine technisch bedingte Zwischenerholung nach der tagelangen Talfahrt vermutet. Die weltweiten Stagflationsängste gewannen wieder die Oberhand. Die Börse in Tokio konnte sich neben Sydney noch am besten halten. In Japan kam Unterstützung vom Yen, der zum Dollar weiter nachgab auf im Tief 136,72, das niedrigste Niveau seit 1998, was zumindest die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessert. Einmal mehr besonders steil abwärts ging es in Seoul auf ein 19-Monatstief. Auch in Hongkong fiel der Rücksetzer im späten Handel deutlich aus, wobei laut Teilnehmern insbesondere Technikaktien verkauft wurden. Hier sei die jüngste Gegenbewegung zu schnellen Gewinnmitnahmen genutzt worden. Auf der Verliererseite standen mit den schwachen Ölpreisen Aktien von Ölunternehmen. In Tokio gaben Japan Petroleum um 3,0, Inpex um 3,9 und Idemitsu Kosan um 3,3 Prozent nach, in Hongkong CNOOC um 3,1 Prozent. In Sydney verbuchten die Ölwerte Santos und Woodside dagegen Aufschläge bis 1,7 Prozent. In Seoul erwischte es Amorepacific (-8,2%) besonders hart. Die immer wieder vorgenommenen Lockdowns in China könnten für das Kosmetikunternehmen schwache Zweitquartalszahlen zur Folge haben, warnte eine Analystin von Hyundai Motor Securities. Hanwha Aerospace fielen um 9,5 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Aktie hatte an den beiden Vortagen zugelegt nach dem erfolgreichen Start einer Weltraumrakete, an deren Bau Hanwha beteiligt war.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

Daimler Truck will erstmals 2023 Dividende zahlen

Daimler Truck plant nach dem Börsengang erstmals im kommenden Jahr eine Gewinnbeteiligung an die Aktionäre auszuschütten. "Es ist geplant, im Jahr 2023 für das Jahr 2022 erstmals eine Dividende auszuschütten", so Finanzvorstand Jochen Goetz während der Hauptversammlung des Konzerns. Als Richtgröße für die Zahlung gelte weiter rund 40 Prozent des Nettogewinns, was aus dem Free Cashflow des Industriegeschäfts gedeckt sei.

Waffenhersteller Haenel scheitert mit Beschwerde gegen Sturmgewehrvergabe

Der Thüringer Waffenhersteller C. G. Haenel ist mit seiner Beschwerde gegen ein Vergabeverfahren zur Beschaffung neuer Sturmgewehre für die Bundeswehr vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gescheitert. Haenel sei "wegen schwerer beruflicher Verfehlung" zu Recht vom Vergabeverfahren ausgeschlossen worden, weil das Unternehmen mit einem Sturmgewehr das Patentrecht des Konkurrenten Heckler & Koch verletzt habe. Der Konkurrent habe zuletzt hingegen keine schweren beruflichen Verfehlungen begangen.

Salzgitter erhöht Prognose für 2022

Der Stahlkonzern Salzgitter hat seine Prognose für dieses Jahr angehoben. Der SDAX-Konzern erwartet für das laufende Jahr nun einen Umsatz um 13 Milliarden Euro nach zuvor in Aussicht gestellten knapp 11 Milliarden. Der Vorsteuergewinn soll 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro erreichen, nachdem die Salzgitter AG bislang mit 750 bis 900 Millionen Euro gerechnet hatte. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) soll über dem Vorjahresniveau liegen. Hier war Salzgitter zuvor von einer ROCE etwa auf dem Vorjahresniveau ausgegangen.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 22, 2022 12:30 ET (16:30 GMT)