Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Falle häufigerer Strategieprüfungen darüber nachdenken, diese mit den Amtszeiten der Präsidenten abzustimmen. "Meine persönliche Meinung ist, dass, wenn man dies alle fünf Jahre macht, es eine Zeit gibt, in der ein neuer Präsident kommt und er oder sie für die ersten fünf Jahre seiner oder ihrer Amtszeit fast festsitzt." Stattdessen könnte man es auf die Präsidentschaft abstimmen. "Auf diese Weise wird im ersten Jahr jeder Präsidentschaft mit der Umsetzung der vorherigen Strategie fortgefahren, während eine neue Überprüfung in Gang gesetzt wird", sagte sie.

Allerdings sagte Lagarde auch, sie sei nicht sicher, ob es das wirklich alle fünf Jahre gemacht werden sollte. "Wir haben uns da noch nicht festgelegt." Strategieprüfungen seien so etwas wie ein "konstitutioneller Moment", in dem über den Weg, den Anker, die Instrumente, die Beziehung der Geldpolitik mit der Fiskalpolitik, mit der Finanzstabilität, nachgedacht werde. "Es ist wirklich in gewisser Weise grundlegend, deshalb sollte man das nicht zu häufig machen müssen", sagte sie.

Zu der Frage, wann die Ergebnisse der laufenden Strategieprüfung veröffentlicht würden, sagte Lagarde: "Ob es am Ende des Sommers oder im Herbst ist, ist weniger wichtig als die Qualität der Überprüfung und der solide Konsens."

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

June 14, 2021 03:12 ET (07:12 GMT)