BERLIN (dpa-AFX) - Der Linken-Ostbeauftragte Sören Pellmann sieht die mangelnde Vertretung Ostdeutscher in Führungspositionen des Bundes als Verfassungsbruch. "Artikel 36 des Grundgesetzes verlangt eine faire Personalverteilung aus allen Bundesländern", sagte Pellmann am Mittwoch in Berlin. Er bekräftigte die Forderung nach einer "Ost-Quote" in Bundesministerien und Bundesbehörden. Von allein würden die Zahlen nicht besser.

Pellmann nannte die Ampel-Koalition eine "ausgesprochen westdeutsche Bundesregierung" und fügte hinzu: "Sie sollte bei sich selbst anfangen, denn insbesondere in ihren Ministerien sind die Zahlen schlecht."

Hintergrund ist eine Erhebung des Ostbeauftragten Carsten Schneider (SPD), wonach Ostdeutsche in Führungspositionen der Bundesbehörden und Bundesgerichte nicht ausreichend repräsentiert sind. Obwohl nach Schneiders Erhebung rund 20 Prozent der Bevölkerung gebürtige Ostdeutsche sind, liegt ihr Anteil in solchen Führungspositionen nur bei 13,9 Prozent. Nimmt man als Geburtsorte nur die fünf ostdeutschen Flächenländer ohne Berlin, sind es sogar nur 7,4 Prozent. Schneider ist jedoch gegen eine Quotenregelung./vsr/DP/mis