Nach der Erholung zum Wochenschluss scheint die Wall Street am Montag in ihre Schwächephase zurückzukehren. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt schließen. In den vergangenen sechs Wochen hatte der S&P-500 Abschläge verbucht und steht damit kurz vor dem Bärenmarktmodus - einem 20-prozentigen Einbruch seit dem jüngsten Hoch. Die aktuell sich andeutende Schwäche erklären Händler zum Teil mit schwachen Daten aus China. Die chinesische Industrieproduktion und auch der Einzelhandelsumsatz enttäuschen klar. Angesichts der geldpolitischen Straffungen werden die Daten als weiteren Beleg für die sich anbahnende Stagflation gewertet. Auch aus Europa kommen konjunkturelle Warnsignale, die EU-Kommission hat ihre Wachstumserwartungen deutlich gesenkt.

"Wir bewegen uns auf eine schwierigere Zeit für die Märkte zu. Wir müssen Anzeichen dafür sehen, dass die Inflation nicht nur ihren Höhepunkt erreicht, sondern sich tatsächlich verlangsamt, bevor wir einen nachhaltigen Boden am Markt finden. Das wird noch mindestens ein paar Monate dauern", warnt Investmentstratege David Donabedian von CIBC Private Wealth. Zwar könne es immer mal wieder Gegenbewegungen geben, aber eine echte Erholung sei noch nicht in Sicht, heißt es weiter.

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May 16, 2022 06:13 ET (10:13 GMT)