NEW YORK (Dow Jones)--Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen der sich wieder ausbreitenden Corona-Pandemie lassen die Anleger am Montag Zuflucht in sicheren Häfen suchen. Während Aktien auf breiter Front verkauft werden, erhalten die zuletzt schon festen Anleihen nochmals einen kräftigen Schub nach oben.

Die Zehnjahresrendite fällt um fast 8 Basispunkte auf 1,21 Prozent und nähert sich damit allmählich schon dem Jahrestief von Ende Januar mit rund 1,01 Prozent. Das Jahreshoch Ende März lag bei rund 1,74 Prozent. Der Dollar folgt den Anleiherenditen nach unten und gibt etwas nach. Das Gold zeigt sich wenig verändert und profitiert damit zunächst nicht von den niedrigeren Zinsen und auch nicht der Suche nach vermeintlich sicheren Häfen.

Nach bereits sehr schwachen Vorgaben aus Europa befinden sich die US-Börsen zur New Yorker Mittagszeit auf Talfahrt. Der Dow-Jones-Index sackt um 2,5 Prozent ab auf 33.828 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,8 Prozent nach unten, deutlich besser schlagen sich die Nasdaq-Indizes, die um bis zu 1,2 Prozent nachgeben. Dies dürfte den dort stärker vertretenen Technologiewerten zu verdanken sein, die sich bereits in den ersten Wellen der Pandemie deutlich überdurchschnittlich entwickelt hatten.

Der Subindex der Halbleiteraktien im S&P-500-Index unterstreicht dies, er liegt sogar 0,2 Prozent im Plus, noch vor den als defensiv und wenig zyklischen Nahrungsmittel- und Pharmaaktien.

Wegen der in einigen Ländern wieder massiv steigenden Zahlen von Corona-Fällen zweifeln die Akteure zunehmend an den Wachstumserwartungen für die kommenden Monate. Die Angst vor dem Virus gehe einfach nicht weg und das trotz weit verbreiteter Impfungen in den großen Industrieländern, so eine Stimme aus dem Handel.

Zudem besteht weiter die Furcht, dass die Notenbanken wegen der hohen Teuerung ihre lockere Geldpolitik anpassen müssen. Es sei deutlich zu sehen, dass der Verbraucher nun bereits von den höheren Preisen betroffen sei, sagt Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Steil abwärts geht es mit den Ölpreisen. Sie brechen regelrecht ein um bis zu 6 Prozent, weil zu den coronabedingten Nachfragesorgen noch hinzu kommt, dass die Opec+ mehr Öl fördern wird, wie am Wochenende nach einigem Hin und Her dann doch beschlossen wurde.


   Resie- und Transportwerte sehr schwach - Energiewerte Tagesverlierer 

Besonders unter Druck stehen Aktien aus dem Reise- und dem Transportsektor wie Carnival (-4,1%), American Airlines (-3,5%) und Delta (-3,2%), aber auch Boeing (-5,3%). Schlusslicht bei den Sektoren sind mit den einbrechenden Ölpreisen Energiewerte, deren S&P-500-Subindex um 4,2 Prozent nachgibt. Auch Bankaktien (-3,5%) sind sehr schwach, gedrückt von den fallenden Marktzinsen.

Ingersoll Rand geben um 4 Prozent nach. Der Hersteller von Industriemaschinen hat ein Übernahmeangebot für den Komponentenhersteller SPX Flow abgegeben, der bislang abgelehnt hat, wie informierte Kreise sagen. Pro Aktie bietet Ingersoll 80 Dollar. SPX haussieren um 24 Prozent auf 77,05 Dollar.

Die Aktien von National Retail Properties of America büßen gut 2 Prozent ein. Das Unternehmen fusioniert in einem reinen Aktien-Deal mit Kite Realty Group Trust. Deren Aktien verlieren über 9 Prozent.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.827,96      -2,5%       -859,89         +10,5% 
S&P-500              4.247,68      -1,8%        -79,48         +13,1% 
Nasdaq-Comp.        14.258,25      -1,2%       -168,99         +10,6% 
Nasdaq-100          14.519,62      -1,1%       -161,76         +12,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit          Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre              0,19      -4,8        0,23        6,8 
5 Jahre              0,70      -7,7        0,78       34,4 
7 Jahre              0,99      -7,3        1,06       33,9 
10 Jahre             1,21      -7,9        1,29       29,6 
30 Jahre             1,84      -8,6        1,92       18,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:32 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1806      -0,0%        1,1803         1,1807   -3,3% 
EUR/JPY                129,16      -0,6%        129,80         130,05   +2,4% 
EUR/CHF                1,0832      -0,2%        1,0856         1,0856   +0,2% 
EUR/GBP                0,8625      +0,5%        0,8582         0,8566   -3,4% 
USD/JPY                109,41      -0,6%        109,97         110,15   +5,9% 
GBP/USD                1,3685      -0,6%        1,3752         1,3783   +0,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4912      +0,2%        6,4856         6,4818   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             30.705,26      -3,5%     31.764,25                  +5,7% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               66,92      71,81         -6,8%          -4,89  +38,4% 
Brent/ICE               69,12      73,59         -6,1%          -4,47  +35,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.807,55   1.811,80         -0,2%          -4,25   -4,8% 
Silber (Spot)           25,03      25,67         -2,5%          -0,64   -5,2% 
Platin (Spot)        1.077,00   1.108,90         -2,9%         -31,90   +0,6% 
Kupfer-Future            4,22       4,33         -2,5%          -0,11  +19,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 19, 2021 12:38 ET (16:38 GMT)