NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Rentenrenditen und deutliche Abschläge im Bankensektor bremsen am Freitag die Wall Street. Der Verlauf ist von hoher Volatilität gekennzeichnet, was Händler mit dem großen Verfall erklären. Nach den Vortagesverlusten setzen sich die Abgaben zum Teil fort. Dazu trägt vor allem der erneute Anstieg der Renditen bei. So steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen nach dem 14-Monatshoch des Vortages um knapp einen Basispunkte auf 1,72 Prozent.

Der Markt preise weiter höhere Inflationserwartungen ein, heißt es. "Obwohl sich die Fed in dieser Woche nicht taubenhafter hätte äußern können, haben Fed-Chef Powell und seine Kollegen unbeabsichtigt grünes Licht für einen weiteren Anstieg der Renditen gegeben, indem sie signalisierten, dass sie ein Überschießen der Inflation über ihr Ziel zulassen werden, da sie Wachstum und Beschäftigung Priorität einräumen", sagt Investmentanalyst Raffi Boyadjian von XM.

Gegen Mittag US-Ostküstenzeit fällt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 32.755 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite klettert um 0,8 Prozent - der Technologiesektor war bereits am Vortag mit gestiegenen Marktzinsen unter die Räder gekommen. Sorge bereitet auch die Verschärfung des Tons zwischen den USA und China. Die Beziehungen dürften genauso angespannt sein wie unter der vorherigen US-Regierung, heißt es am Markt.


   Bankenwerte unter Druck 

Unter Druck stehen die Bankenwerte, der Branchenindex büßt 1,6 Prozent ein und bildet das Schlusslicht. Die Fed lässt eine für große Banken günstige Bilanzierungsregel bei ultrasicheren Vermögenswerten wie Staatsanleihen wie geplant am Ende des Monats auslaufen. Das ist ein Rückschlag für der Banken, die auf eine Verlängerung der Erleichterung gedrängt hatten. Im Dow fallen Visa, JP Morgan, Goldman Sachs und American Express um bis zu 4,8 Prozent.

Nike geben 3,7 Prozent ab. Der Sportartikelhersteller hat die Erwartungen im dritten Geschäftsquartal verfehlt. Dagegen glänzt der Logistikkonzern Fedex (+7%) im dritten Geschäftsquartal mit einem kräftigen Gewinnanstieg. Amazon steigen 0,5 Prozent. Als Exklusivpartner für die Spiele am Donnerstagabend hat die National Football League (NFL) mit Amazon einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, der eine Laufzeit von elf Jahren hat. Extra Space Storage sinken um 2,8 Prozent. Der Immobilienfonds emittiert weitere 1,6 Millionen Aktien.


   Ölpreise stabilisiert 

Die Ölpreise befinden sich weiter im freien Fall, wenngleich die Dynamik nach der Talfahrt des Vortages abnimmt. Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und Russland lasten auf den Preisen. Russland könnte die Märkte fluten, um der US-Konkurrenz zu schaden, so die Marktspekulation. Die schleppende Impfkampagne befeuert zudem Nachfragesorgen.

Der Dollar kommt von den Tageshochs zurück, der Euro erholt sich auf 1,1909 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1939 im Tageshoch und 1,874 im -tief. Nach Einschätzung der Danske Bank bleibt der Greenback im Aufwind. Die Devisenanalysten erwarten ein Rückgang des Euro auf 1,15 Dollar in den kommenden zwölf Monaten. Die Experten sprechen von einer hohen Wahrscheinlichkeit einer sehr kräftigen US-Konjunkturerholung im Vergleich zur Eurozone.

Die Gemeinschaftswährung dürfte auch sinken, weil sich die US-Notenbank möglicherweise der wirtschaftlichen Erholung stellen und Pläne zur Reduzierung der Kaufprogramme von Vermögenswerten zur quantitativen Lockerung diskutieren müsse. Am Ende dieses Prozesses könnten Zinserhöhungen stehen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.755,17      -0,33     -107,13       7,02 
S&P-500              3.922,67       0,18        7,21       4,44 
Nasdaq-Comp.        13.221,31       0,80      105,14       2,58 
Nasdaq-100          12.872,34       0,65       83,19      -0,12 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,14       -1,2        0,15        2,4 
5 Jahre                  0,86       -0,6        0,86       49,7 
7 Jahre                  1,35        0,9        1,34       70,4 
10 Jahre                 1,72        0,6        1,71       79,8 
30 Jahre                 2,45       -0,4        2,45       80,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Fr, 8:22  Do, 17:03    % YTD 
EUR/USD                1,1910     -0,06%      1,1926     1,1928    -2,5% 
EUR/JPY                129,64     -0,16%      129,78     129,95    +2,8% 
EUR/CHF                1,1075     +0,19%      1,1048     1,1069    +2,5% 
EUR/GBP                0,8584     +0,30%      0,8558     0,8556    -3,9% 
USD/JPY                108,85     -0,11%      108,82     108,94    +5,4% 
GBP/USD                1,3873     -0,36%      1,3937     1,3942    +1,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,5107     +0,03%      6,5097     6,5039    +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             59.131,82     +2,49%   58.205,25  59.662,25  +103,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               60,75      60,00       +1,3%       0,75   +24,8% 
Brent/ICE               63,60      63,28       +0,5%       0,32   +23,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.740,01   1.735,21       +0,3%      +4,81    -8,3% 
Silber (Spot)           26,21      26,03       +0,7%      +0,18    -0,7% 
Platin (Spot)        1.197,43   1.204,65       -0,6%      -7,23   +11,9% 
Kupfer-Future            4,11       4,11       -0,1%      -0,01   +16,6% 
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March 19, 2021 12:19 ET (16:19 GMT)