Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach dem Rücksetzer am Vortag moderat leichter. Der Dollar-Index verlor 0,1 Prozent. Der Dollar schwächte sich laut Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger nach den wie erwartet ausgefallenen Preisdaten deshalb ab, weil sich der Markt darin bestätigt gesehen habe, dass die US-Notenbank aufgrund des nachlassenden Preisdrucks in der zweiten Jahreshälfte Spielraum für Zinssenkungen habe. Damit dürfte der Markt auch künftig falkenhafte Kommentare der Fed-Mitglieder, sollten diese von ihrer Haltung nicht abrücken, ignorieren, vermutet die Expertin. Damit stehe einer weiteren Aufwärtsbewegung des Euro zum Dollar kaum etwas im Weg. Allerdings stelle sich wie so oft die Frage, ob nicht bereits ein Großteil der Zinssenkungserwartungen eingepreist sei.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,17        79,86      -0,9%          -0,69   -1,4% 
Brent/ICE          84,56        85,28      -0,8%          -0,72   -1,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten weiter zu. Der Preis für die Sorte Brent stieg um 1,6 Prozent, der WTI-Preis um 2,0 Prozent. Anzeichen für eine Rückkehr der chinesischen Nachfrage haben den Ölpreis in dieser Woche angetrieben, so Fitch Solutions. Aber schwache Volkswirtschaften und eine immer noch hohe Inflation dürften ein kurzfristiges Risiko darstellen. Im asiatischen Handel geben die Notierungen zu Wochenbeginn einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder ab.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.917,12     1.920,35      -0,2%          -3,23   +5,1% 
Silber (Spot)      24,37        24,27      +0,4%          +0,10   +1,7% 
Platin (Spot)   1.067,45     1.071,65      -0,4%          -4,20   -0,1% 
Kupfer-Future       4,18         4,22      -0,8%          -0,03   +9,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis stieg noch etwas weiter nach den jüngsten Gewinnen aufgrund der Erwartung eines geringeren Zinserhöhungstempos der Fed. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 1,2 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

UKRAINE-KRIEG

Großbritannien hat die Lieferung von schweren Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt. Die Bereitstellung der Panzer vom Typ Challenger 2 sowie zusätzlicher Artilleriesysteme solle der ukrainischen Armee dabei helfen, "die russischen Truppen zurückzudrängen", sagte Premiminister Rishi Sunak nach Regierungsangaben am Samstag in einem Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Großbritannien ist damit das erste Land, das der Ukraine schwere Kampfpanzer liefert.

GELDPOLITIK CHINA

Chinas Notenbank hat wichtige Referenzzinssätze unverändert belassen. Das könnte darauf hindeuten, dass die People's Bank of China (PBoC) ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) ebenfalls unangetastet lassen könnte, da der LPR auf der Grundlage der MLF-Zinssätze berechnet wird. Über die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) stellte die PBoC 779 Milliarden chinesische Yuan an Liquidität zu einem unveränderten Zinssatz von 2,75 Prozent zur Verfügung. Zudem stellte sie 82 Milliarden Yuan und 74 Milliarden Yuan über ihr siebentägiges und vierzehntägiges Reverse-Repo-Geschäft zu einem Zinssatz von 2,0 bzw 2,15 Prozent bereit. Auch diese beiden Zinssätze blieben gegenüber der letzten Operation unverändert.

NATO / TÜRKEI

Die Türkei will ihre Blockade gegen einen Nato-Beitritt Schwedens vorerst nicht aufgeben. Die türkische Regierung sehe sich "nicht in der Lage", dem Parlament ein Gesetz zur Ratifizierung des Beitritts zu dem Verteidigungsbündnis vorzulegen, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, am Samstag vor Journalisten.

ENERGIE DEUTSCHLAND

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Samstag in Lubmin ein weiteres schwimmendes Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) eingeweiht.

HAUSHALT USA

US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Kongress aufgefordert, die Schuldenobergrenze so bald wie möglich anzuheben. Anderenfalls könnte die Regierung ab Anfang Juni nicht mehr in der Lage sein, ihre Rechnungen zu bezahlen, warnte sie. In einem offiziellen Brief an die Parteiführer im Kongress schrieb Yellen, dass die Regierung die Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen US-Dollar bereits am 19. Januar erreichen werde. Das Finanzministerium werde dann außerordentliche Maßnahmen ergreifen, um den Cashflow der Regierung zu steuern

GLOBALE KONJUNKTUR

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass schwindende Wirtschaftsbeziehungen die weltweite Wirtschaftsleistung erheblich verringern könnten. Der Rückgang der internationalen Zusammenarbeit und des Handels könnte sich negativ auswirken, was insbesondere Ländern mit niedrigen Einkommen schaden würde, wie aus einer neuen Studie des IWF hervorgeht.

POLEN / EU

Das polnische Unterhaus hat am Freitag ein Gesetz zur Reform des Justizwesens verabschiedet, um die Freigabe eingefrorener EU-Gelder zu ermöglichen. Mit dem Gesetzentwurf soll das von Brüssel heftig kritisierte Disziplinarsystem für Richter geändert werden, welches dem Land den Zugang zu 35 Milliarden Euro Corona-Hilfsgeldern von der EU versperrt.

USA / TÜRKEI / GRIECHENLAND

Die US-Regierung will den Kongress in Washington um die Zustimmung zum Verkauf neuer F-16-Kampfflugzeuge im Wert von 20 Milliarden US-Dollar an die Türkei, sowie von F-35-Kampfflugzeugen an Griechenland bitten.

BRASILIEN

Nach der gewaltsamen Stürmung des Präsidentenpalasts in Brasilia wird in der Sache nun auch gegen Ex-Präsident Jair Bolsonaro ermittelt. Ein Richter von Brasiliens Oberstem Gerichtshof gab am Freitag (Ortszeit) der Forderung der Generalstaatsanwaltschaft statt, den rechtsradikalen Politiker auf eine Liste von Menschen zu setzen, gegen die wegen der Gewalt am 8. Januar ermittelt werden soll. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm "Anstiftung und geistige Urheberschaft" vor.

RUSSLAND

Der Vorsitzende des russischen Unterhauses hat vorgeschlagen, das Eigentum von ins Ausland geflohenen Regierungskritikern zu beschlagnahmen. Die existierenden Gesetze reichten nicht aus, um gegen Kritiker des russischen Angriffs in der Ukraine vorzugehen, sagte der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin am Freitag.

FRAPORT

Die Lockerung von Infektionsschutzmaßnahmen und der Abbau von Reiserestriktionen haben dem Flughafen Frankfurt vergangenes Jahr ein erhebliches Passagierplus beschert. Wie der Flughafenbetreiber mitteilte, kletterte das Passagieraufkommen um 97 Prozent auf rund 48,9 Millionen Fluggäste. In Urlaubsperioden lagen die Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr deutlich im dreistelligen Prozentbereich - in der Spitze im April bei über 300 Prozent. Im vierten Quartal habe sich das Gesamtaufkommen bei einem Plus von 40 bis 50 Prozent eingependelt. Verglichen mit dem Vorkrisenniveau von 2019 liege das Passagieraufkommen aber noch um 30,7 Prozent zurück. Allein im Dezember habe das Passagierplus bei gut 46 Prozent auf 3,97 Millionen Passagiere gelegen. Das Frachtaufkommen sackte im Schlussmonat allerdings um 19 Prozent ab, im Gesamtjahr um gut 13 Prozent.

RHEINMETALL

Der Rüstungskonzern könnte instandgesetzte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 frühestens 2024 an die Ukraine liefern. "Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der Bild am Sonntag.

TWITTER

Der Kurzbotschaftendienst will offenbar Werbetreibende mit Vergünstigungen wieder auf seine Seite locken. Das Tech-Unternehmen biete Unternehmen kostenlose Werbefläche an, indem es Werbeausgaben für bis zu 250.000 US-Dollar verdoppelt, wie aus Mails hervorgeht, in die das Wall Street Journal Einblick hatte. Twitter reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

YOUTUBE

weitet seine Ambitionen im Bereich Streaming offenbar aus. Das Videoportal, das zum Google-Konzern Alphabet gehört, teste eine Reihe kostenfreier, werbefinanzierter Streaming-Kanäle, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Test werde mit einigen wenigen Medienpartnern durchgeführt.


=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 16, 2023 01:37 ET (06:37 GMT)